Schweden ist der Schauplatz zahlreicher Kinderfantasien. Astrid Lindgrens Geschichten aus Lönneberga und Bullerbü prägten vielfach unsere Vorstellung von den Schweden und ihrem Land. Zu diesem „Småland-Idyll“ gesellt sich das Image des modernen Schwedens als einem Land voller Toleranz, Umweltbewusstsein und Gleichstellung. Ein bisschen ist Schweden fast zum „europäischen Saubermann“ geworden. Doch wie viel Alltagsrealität steckt in diesen Bildern? Das prüfst du am besten, indem du eine Zeitlang vor Ort bist und arbeitest. Das ist dir z.B. durch ein Auslandpraktikum möglich. Dabei lernst du nicht nur Land und Leute besser kennen, sondern garantierst dir auch in fachlicher und sprachlicher Hinsicht eine unvergessliche Zeit.
Voraussetzungen
Als Bürger der EU brauchst du für deinen Aufenthalt in Schweden nur einen gültigen Personalausweis. Die maximale Dauer für dein praktika sind sechs Monate. Bei den meisten privaten Praktikum-Programmen gilt außerdem eine Altersbegrenzung auf 18 bis 30 Jährige.
Praktika sind in dem skandinavischen Land eher untypisch. Das liegt vor allem daran, dass es hier verboten ist, Angestellte nicht zu entlohnen. Damit wird vielen Praktikumsstellen der Nährboden entzogen. Unter schwedischen Absolventen ist es vielmehr verbreitet, nach dem Studium eine Trainee- oder Volontariatsstelle anzunehmen. Jedoch schätzen die Schweden internationale Teams und sind motivierten Bewerbern gegenüber aufgeschlossen.
Wichtig, um in Schweden zu arbeiten, sind gute Kenntnisse der schwedischen Sprache. Aber auch funktionale Englischkenntnisse sind oftmals gefragt. Eine gute Vermittlungsagentur wird dir vorab entsprechende Sprachkurse in Verbindung mit einem Praktikum anbieten.
Auslandspraktikum in Schweden
Allzu viele freie Praktikumsplätze gibt es in Schweden nicht. Falls du kein Programm buchst, bist du also fast zwangsläufig auf gute Kontakte angewiesen. Bei deiner Eigenrecherche kannst du verschiedene Jobportale sichten und auf Ausschreibungen auf den Webseiten interessanter Unternehmen achten. Besonders deutsche und internationale Niederlassungen bieten sich an.
Eine gute Adresse ist die Schwedische Handelskammer in Stockholm. Sie kann dir auch bei der Suche nach geeigneten Praktikumsbetrieben helfen. Natürlich steht es dir auch offen, dich bei denjenigen Unternehmen zu bewerben, die dich besonders interessieren. Die Schweden legen großen Wert auf Motivationsschreiben. Übrigens solltest du aufgrund des Gleichstellungsgesetzes auf ein Bewerbungsbild verzichten.
Grundsätzlich stehen dir alle Branchen offen. Besonders gesucht werden in Schweden Handwerker, Mediziner jeder Fachrichtung und Informatiker. Deine Chancen wachsen mit der Größe und der internationalen Reichweite des Unternehmens sowie dem Grad deiner Qualifikation.
In der privaten Wirtschaft kannst du übrigens mit sehr gut bezahlten Praktika rechnen. Mit der Bezahlung wird dein Praktikum aber auch steuerpflichtig.
Leben in Schweden
Das Leben in Schweden ist vergleichsweise teuer. Als Praktikant hast du kaum eine andere Möglichkeit als in einer WG oder Gastfamilie unterzukommen. Denn in Schweden, insbesondere in Stockholm, schnell eine Wohnung zu mieten, ist ein Ding des Unmöglichen. Es existieren kommunale Wartelisten die teilweise Jahre bis Jahrzehnte laufen. Günstigere Optionen sind. Falls du dein Praktikum über eine Agentur buchst, wird dir normalerweise eine Unterkunft gestellt.
Infoseiten
- Deutsch-Schwedische Handelskammer (mit Stellenbörse)
- EURES Schweden
- Sweden.se (offizielle Seite über arbeiten in Schweden)
- Schwedenstube
- Schwedische Botschaft in Berlin