Auslandspraktika in Biotechnologie

Dass Biotechnologie maßgeblich und täglich unser modernes Leben prägt, ist vielen nicht bewusst. Biotechnologen arbeiten mit der Tatsache, dass die eigentlichen Herrscher unserer Welt Bakterien und Pilzen sind und lassen ihre Erkenntnisse in die Herstellung zahlreicher Produkte einfließen: von Medikamenten und Lebensmitteln über Kosmetika bis zu Textilien, Bau- und Brennstoffen.

Die Biotechnologie gehört zu den Life Sciences und ist interdisziplinär, d.h. sie verbindet u.a. Erkenntnisse aus Biologie, Verfahrenstechnik und Medizin miteinander. Dementsprechend vielfältig sind die möglichen Spezialisierungsgebiete innerhalb eines Biotechnologie-Studiums: z.B. Biomedizin, Biowissenschaften, Bioingenieurwesen, Molekulare Biotechnologie, biotechnologische Verfahrenstechnik usw. Eine Alternative zum Studium kann eine Ausbildung zum Biotechniker, Biologisch-Technischen Assistenten oder Biologielaboranten sein

In jedem Fall ist Biotechnologie eine stark praxisbetonte Arbeit. Daher nehmen Praktika eine wichtige Rolle innerhalb der Ausbildung bzw. des Studium ein. Weil Biotechnologen in der Lage sein sollten, in internationalen Teams zusammenzuarbeiten und englischsprachige Fachliteratur zu konsumieren, sind gute Englischkenntnisse eine wichtige Voraussetzung, um Fuß zu fassen. Eine optimale Möglichkeit, um beiden Ansprüchen gerecht zu werden, ist ein Auslandspraktikum. Da Personalchefs wissen, was sie an Mitarbeitern mit Auslandserfahrung haben, sind deine Chancen auf dem Arbeitsmarkt umso besser nach einer solchen Praktikumszeit.

Auslandspraktikum

Von angehenden Biotechnologen werden mehrere Praktika, jeweils zu den verschiedenen Ausbildungsstufen, erwartet. Zum einen sind teilweise an den Universitäten Vorpraktika üblich. D.h., dass die Studenten noch vor ihrer Immatrikulation einige Wochen praktische Einblicke in ihr zukünftiges Berufsfeld gewinnen. Während des Studiums stehen dann weitere Praktika an: das sind Pflichtpraktika und mit Wahlmodulen verknüpfte Praktika. Viele Studenten schreiben im Rahmen eines Praktikums auch ihre Abschlussarbeit.

Wenn du dich für ein Auslandspraktikum entscheidest, schlägst du mehrere Fliegen mit einer Klappe. Du lernst dann nicht nur fachlich einiges dazu. Mit diesem Auslandsaufenthalt wirst du viel über das andere Land und seine Leute, über Toleranz und letztlich auch über dich selbst lernen. Deine Sprachkenntnis wird mit jedem Tag besser werden, an dem du mit dem neuen Team zusammenarbeitest. Unabhängig ob du dich für die freie Wirtschaft oder Forschung entscheidest – die während des Praktikums gewonnen Kontakte sind nicht zu unterschätzen. Da ein Auslandspraktikum als seine sehr intensive Zeit erlebt wird, bestehen die Kontakte aus dieser Zeit häufig sehr lange.

Ein Auslandspraktikum kann von wenigen Wochen bis zu mehreren Monaten dauern. Typische Orte in der Biotechnologie sind die Lebensmittel-, Pharma- oder Kosmetikindustrie oder universitäre bzw. private Forschungszentren. Du arbeitest dann in Untersuchungslaboren oder im technischen Anlagenbau. Je nach Schwerpunkt arbeitest du in der Verfahrensentwicklung oder kümmerst dich um die technische Entwicklung und Instandhaltung. In der Regel werden Praktikanten in konkrete Forschungsprojekte eingebunden.

Die Biowissenschaften sind gut vernetzt und haben einige Angebote in Form von internationalen Praktikumsbörsen. Zu einem Auslandspraktikum kannst du über Eigenorganisation oder über eine Agentur kommen. Im ersten Fall kümmerst du dich um alles selbst: die Suche nach einer geeigneten Praktikumsstelle, einer Unterkunft und der Flüge, die Beantragung der Aufenthaltsgenehmigung etc. Im zweiten Fall wird dir das zwar abgenommen, dafür kannst du nur bei einem Kooperationspartner dein Praktikum beginnen. Einige Agentur bieten in Kombination mit dem Praktikum auch Sprachkurse vor Ort an, was sehr empfehlenswert ist.

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