Praktika in Kolumbien

Ein bisschen Kolumbien genießen viele von uns allmorgendlich in Form eines frisch gebrühten Kaffees. Ansonsten ist das lateinamerikanische Land vielmehr mit einem negativen Image besetzt: Entführungen, Drogenhandel und Bandenkriege sind immer wiederkehrende Schlagzeilen. Doch mit dem Alltag der meisten Kolumbianer hat das zum Glück nicht viel zu tun.

Eine gute Möglichkeit, um die schönen Seiten des Landes kennenzulernen, kann ein Auslandspraktikum sein. Während dieser Zeit erlebst du die kolumbianische Arbeits- und Alltagswelt hautnah. Und in deiner Freizeit warten dann Kolumbiens weiße Karibikstrände, die berühmte Kaffeezone oder der Amazonas darauf, von dir entdeckt zu werden.

Voraussetzungen

Je nachdem, ob dein Praktikum entlohnt wird oder nicht, gelten verschiedene Visumsmodalitäten. In jedem Fall brauchst du einen gültigen Reisepass, einen Versicherungsschutz und eine schriftliche Praktikumszusage des dich betreuenden Unternehmens. Das Unternehmen muss gesetzlich registriert sein. Nachweisen solltest du außerdem ausreichende finanzielle Mittel für die Dauer des Aufenthalts. Bei einem bezahlten Praktikum prüft das „Ministerium für Soziale Sicherheit“ vorab, dass mit deiner Stelle kein einheimischer Arbeitnehmer übergangen wurde.

Um in Kolumbien zu arbeiten, solltest du selbstverständlich gute Spanischkenntnisse mitbringen. Aber auch Englisch ist sinnvoll (das gilt insbesondere für die Tourismusbranche). Gute Vermittlungsagenturen werden dir entsprechende Sprachkurse anbieten. Bei organisierten Praktika gilt normalerweise ein Teilnahmealter von 18 bis 30 Jahren. Ob du fachliche Vorkenntnisse haben solltest, hängt ganz von der Art des Praktikums ab.

Als angehender Praktikant solltest du aufgeschlossen und tolerant sein und eine gesunde Stressresistenz dein Eigen nennen. Insbesondere im sozialen und medizinischen Bereich musst du dich darauf einstellen, mit Elend und Armut konfrontiert zu werden. Dich erwartet vielerorts ein weit niedrigerer Lebens- und Versorgungsstandart als in Mitteleuropa.

Auslandspraktikum in Kolumbien

Auf ausländische Praktikanten ist Kolumbien vor allem im medizinischen, sozialen und pädagogischen Bereich angewiesen. In Krankenhäusern, Kliniken und Praxen werden (angehende) Mediziner, Krankenschwestern und Physiotherapeuten gebraucht. Ein weiteres wichtiges Aufgabenfeld ist die Aufklärungsarbeit unter der Bevölkerung z.B. in Sachen Verhütung und HIV-Schutz.

Auch Kolumbiens Schulen, Waisenheime und Beratungszentren sind auf Aushilfskräfte wie Lehrer, Sozialarbeitern und Kinderpsychologen angewiesen. Doch auch fernab von sozialer Arbeit gibt es einige Praktikumsmöglichkeiten in dem lateinamerikanischen Land. Hauptsächlich finden sich Stellen in der Tourismusbranche, aber auch in der Industrie (z.B. im Maschinenbau) oder in der Wirtschaft (z.B. bei Marketingagenturen). Eine gute Anlaufstelle sind die internationalen Niederlassungen großer Konzerne. Sie sind größtenteils rund um die Großstädte Bogotá und Medellin ansässig.

Leben in Kolumbien

Die Lebenserhaltungskosten liegen in Kolumbien unter dem deutschen Schnitt. Das gilt insbesondere für die ländlichen Regionen. Für die Zeit deines Praktikums suchst du dir am besten eine Unterkunft bei einer Gastfamilie. WGs sind in Kolumbien unüblich. Verbreiteter sind hingegen die cupos universitarios: d.h. du lebst mit einer Vermieterin und möglicherweise anderen jungen Leuten zusammen. Die Vermieterin kümmert sich meistens um den Haushalt, bestimmt aber auch die Regeln.

Wenn du ein Praktikum über einen Anbieter buchst, wird dir in der Regel eine Unterkunft gestellt. Dasselbe gilt für Freiwilligenarbeit und Praktika in der Tourismusbranche.

Selbstverständlich ist Kolumbien ein Land, in dem besondere Sicherheitshinweise gelten. Niemals solltest du alleine durch abgeschiedene Gegenden fahren oder nachts unterwegs sein. Du solltest dich vorab auf den Seiten des Auswärtigen Amtes informieren.

Praktika Agenturen von A bis Z

Weitere Ratgeber und Erfahrungsberichte zu Auslandspraktika