Arbeiten in den USA – Chance GreenCard-Verlosung

Jedes Jahr von neuem startet die US-Regierung ein einzigartiges Einwanderungs-Programm: die staatliche GreenCard-Lotterie. Mit ein bisschen Glück kann es somit fast jeder schaffen, in die USA einzuwandern, oder dort zumindest vorübergehend zu arbeiten bzw. günstig zu studieren. Sie wurde mit dem „Immigration Act of 1990“ ins Leben gerufen, um Personen aus Ländern mit geringer Einwanderungsrate die Möglichkeit zu geben, in die USA auszuwandern.

Vorteile der GreenCard

Mit der GreenCard kann man sich unbegrenzt in den USA aufhalten und dort arbeiten. Man ist rechtlich jedem US-Arbeitnehmer gleichgestellt und kann auf Wunsch sogar nach einigen Jahren die US-Staatsbürgerschaft annehmen. Studiengebühren ermäßigen sich um bis zu 80% gegenüber den Gebühren für ausländische Studierende, und auch selbstständig darf man tätig werden.

Voraussetzungen

Pro Jahr werden 55.000 GreenCards im Losverfahren vergeben. Aufgrund der Bevorzugung einiger Länder bei der Einwanderung in früheren Jahren und der hohen Einwanderungsraten bestimmter Länder wurde ein System festgelegt, nach dem es ein bestimmtes Kontingent für die einzelnen Kontinente und auch eine Höchstgrenze zu vergebender GreenCards pro Land gibt. Dadurch, dass Europa jährlich über 20.000 GreenCards erhält, sind gerade hier die Chancen besonders gut. Einige Länder wie Großbritannien, Russland, Indien, Mexiko und Kanada sind aber auch ganz von der Verlosung ausgeschlossen. Dabei ist die Staatsbürgerschaft nicht relevant, maßgeblich ist das Geburtsland des Antragstellers. Einzige weitere Voraussetzung ist mindestens eine der High School entsprechende Schulbildung (in Deutschland reicht der Realschulabschluss) oder eine Bescheinigung, dass man in den letzten 5 Jahren mindestens 2 Jahre in einem Beruf gearbeitet hat, für den eine zweijährige Einarbeitungszeit erforderlich ist. Gewinner der GreenCard dürfen ihre ganze Familie (Ehepartner und Kinder unter 21 Jahren) in die USA mitnehmen.

Die formalen Bestimmungen

Die Angaben zur Person, die für die Teilnahme gemacht werden müssen, sind zunächst nicht sehr viele. Lediglich der Vor- und Nachname, Geburtsdatum, Ort, Bundesland und Geburtsland jedes Bewerbers, sowie seiner gesamten Familie einschließlich der unverheirateten Kinder unter 21 Jahren müssen angegeben werden. Ferner muss ein nach strengen Vorschriften angefertigtes Foto für jedes aufgeführte Familienmitglied beigelegt werden. Bis vor kurzem mussten diese Angaben innerhalb einer kurzen Frist per Post an die Behörde in den USA gesandt werden. Durch formale Fehler kam es in diesen Jahren zu Disqualifikationsraten von bis zu 41% aller Antragsteller. Im Jahr 2003 wurden daher die Bedingungen geändert, und eine direkte Antragstellung ist nun nur noch online möglich, wobei noch immer strenge formale Regeln gelten. Wer sich mit digitaler Bildbearbeitung nicht auskennt, oder befürchtet, beim Online- Formular Fehler zu machen, hat noch immer die Möglichkeit, über eine zugelassene GreenCard-Agentur einen schriftlichen Antrag zu stellen, der dort digital aufbereitet wird. Für alle, die die direkte Bewerbung bevorzugen, sind vor allem die aktuellen Bestimmungen zum Passfoto wichtig. Die digitalen Fotos müssen den folgenden Bestimmungen entsprechen: 300 x 300 Pixel im Quadrat, bei einer Auflösung von 150 dpi und maximaler Bildgröße von 62.500 Bytes. Zudem muss es unbedingt in Frontalansicht vor hellem Hintergrund aufgenommen sein. Während Agenturen die Anträge das ganze Jahr über entgegen nehmen, ist die Einreichung der Anträge direkt an die Behörde erst in einem kurzen Zeitfenster ab Mitte November möglich.

Gewinnbenachrichtigung

Die Ziehung der Gewinner des letzten GreenCard-Programms DV-2006 war Ende Juli 2005 abgeschlossen. 998 Deutsche, 139 Schweizer und 62 Österreicher dürfen sich darauf freuen, nun bald ins Land der unbegrenzten Möglichkeiten einreisen zu dürfen. Die Gewinner werden schriftlich vom Department of State benachrichtigt. Wer zwischen der Eingabe der Daten und der bis zu acht Monate später zu erwartenden Gewinnbenachrichtigung umzieht, kann dies nicht nachmelden und verliert seinen Gewinnanspruch. Es sollte also bei einer direkten Bewerbung sehr auf die korrekte Anschrift geachtet werden. Bei Teilnahme über eine Agentur sind Adressänderungen jederzeit möglich. Wer nicht gewinnt, kann jedes Jahr einen neuen Antrag stellen. Es werden mehr Personen benachrichtigt als GreenCards vergeben werden, da erwartungsgemäß nicht alle benachrichtigten Personen die Beantragung einer GreenCard weiter verfolgen werden oder überhaupt die nötige Qualifikation dafür besitzen. Wer aber umgehend korrekt auf die Gewinnbenachrichtigung reagiert, hat die GreenCard bereits zu 99% sicher.

Das Visa-Interview

Die Gewinnbenachrichtigung besteht aus 6 Seiten, die vorschriftsmäßig ausgefüllt an das Kentucky Consular Center in den USA zurückgesandt werden müssen, um den Gewinn zu akzeptieren. Beratung diesbezüglich wird nur von Agenturen, nicht aber von den US-Konsulaten angeboten. Danach dauert es noch einmal drei bis sechs Monate bis einem ein Brief mit weiteren Unterlagen zum Ausfüllen sowie einem Termin für das abschließende Interview im US-Konsulat zugeht. Dort werden alle geforderten Dokumente genauestens überprüft. Das Interview selbst ist dagegen zumeist harmlos und stellt keine Schwierigkeit dar. Es wird normalerweise in Deutsch gehalten und dauert nur wenige Minuten. Man will lediglich hören, dass der Gewinner ernsthaft vorhat, in den USA zu leben. Nach Erhalt der GreenCard ist jedoch niemand zum Umzug verpflichtet. Allerdings sollte man mindestens einmal alle 365 Tage in die USA reisen, oder sich eine Sondergenehmigung (re-entry permit) holen, um die GreenCard langfristig zu behalten. Die eigentliche GreenCard, ein Plastikkärtchen im Scheckkartenformat, erhält man erst nach der ersten Einreise in die USA, die innerhalb von 6 Monaten nach dem Interviewtermin zu erfolgen hat. Die GreenCard ist bei korrekter Nutzung lebenslang gültig, muss aber wie ein deutscher Pass alle 10 Jahre verlängert werden. Kostenlose Unterlagen versendet z.B. die Agentur The American Dream, die als einzige über eine deutsche Lizenz zur Auswanderungsberatung für die USA verfügt. Erst bei Rücksendung der ausgefüllten Unterlagen wird eine Bearbeitungsgebühr erhoben, die sicherstellt, dass der Antrag korrekt in den USA eingeht.

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