Freiwilligenarbeit in Ruanda

Ruanda ist die letzte Heimat der Berggorillas und bietet eine außergewöhnliche Naturvielfalt. Das milde Klima und große Wasservorkommen erleichtern die Lebensbedingungen im Land enorm. Jedoch sind die Folgen des Völkermords von 1994 noch ersichtlich. Der Stammeskrieg hinterließ viele verwaiste Kinder, die heute auf der Straße leben. Hinzu kommen eine schlechte Wirtschaftsbilanz und Armut, wodurch Ruanda von internationaler Hilfe abhängig ist.

Ruanda – das Land der tausend Hügel

Der ostafrikanische Binnenstaat Ruanda liegt an der Hauptwasserscheide im Quellgebiet von Kongo und dem weißen Nil. Im Westen des Landes liegt der Kiwusee, der die Grenze zur Republik Kongo bildet. Für afrikanische Verhältnisse ist Ruanda ein wasserreiches Land, wozu auch die Monsunregenfälle beitragen. Das Klima ist mild-feucht. Die Durchschnittstemperatur liegt bei 18 Grad. Was Ruanda aber zu einem einzigartigen Ökosystem macht, sind die vulkanischen Berglandschaften. Das ganze Land ist sehr hügelig. In den höheren Regionen herrscht ein kühl-feuchtes Klima, das eine immense Artenvielfalt hervorbringt. Die vom Aussterben bedrohten Berggorillas sind in den Nebelwäldern Ruandas beheimatet, außerdem weitere Affenarten und ein geringer Bestand an Wildelefanten. Der Osten des Landes besteht aus Savanne und Sümpfen mit vereinzelten Seen. Hier leben Antilopen, Zebras, Giraffen, Impalas, Wasserbüffel sowie Leoparden und Löwen. Die Gewässer werden von Nilpferden und Krokodilen beherrscht und sind Lebensraum vieler Vögel. Große Teile Ruandas sind daher Wildreservate.

Ruanda beheimatet eine Völkergruppe, die sich aus Tutsi und Hutu zusammensetzt. Sie teilen sich eine Kultur und Sprache. Die Amtssprache ist, neben Englisch und Französisch, die Bantusprache Kinyarwanda. In Ruanda herrscht Schulpflicht. Über 90 Prozent der Bevölkerung können lesen und schreiben. Teile Ruandas sind, als Folge der damaligen Kolonialisierung, christlich geprägt. Die meisten Einheimischen gehören jedoch dem Ryangombe-Kult an, der sich wenig vom Christentum unterscheidet. Die Bevölkerung Ruandas lebte einst von traditioneller Rinderzucht. Noch heute leben die meisten Menschen auf dem Land. Nur 16 Prozent sind Städter. Die Landwirtschaft garantiert ein Einkommen. Die Böden Ruandas sind im Norden und Süden sehr fruchtbar und werden landwirtschaftlich genutzt. Die östliche Graslandschaft wird für Rinderzucht genutzt. In den letzten Jahrzehnten sank die Zahl der Rinderhirten, da östliche Flächen vermehrt landwirtschaftlich bebaut werden. Exportgüter sind Tee, Kaffee und Mineralerze.

Freiwilligenarbeit in Ruanda vor allem in der Grundversorgerung der Bevölkerung

Das größte Problem Ruandas sind Hungersnöte. Da große Teile des Landes von der Landwirtschaft abhängig sind, führen Hagel und Dürren zu massiven Ernteausfällen. Die sinkenden Kaffeepreise am Weltmarkt führten zu hoher Staatsverschuldung und Inflation. Ruanda ist hoch verschuldet, folglich mangelt es an Infrastruktur und Gesundheitseinrichtungen. Der Osten des Landes ist Lebensraum der Tsetsefliege, wodurch Krankheit, trotz eines flächendeckenden Krankenversicherungssystems, ein immerwährendes Problem ist. Es mangelt an medizinischem Personal und Medikamenten. Trotz Bildung fehlt es in Ruanda an Arbeit, daher bleiben viele gebildete Menschen auf dem Land oder wandern in die Staaten aus. Die Zahl der Straßenkinder ist hoch.

Als Helfer in Ruanda kannst du eine Vielzahl von Aufgaben übernehmen. Du kannst im medizinischen Bereich aktiv werden und bei der Verteilung von Medikamenten behilflich sein, oder bei der Ausgabe von Hilfsgütern helfen. Es gibt außerdem zahlreiche Sport- und Musikprojekte für Straßenkinder. Als Helfer hast du die Chance, direkt mit der traditionellen Kultur in Kontakt zu kommen. Tanz und Kunst gehören zu einer aktiven Freizeitgestaltung dazu. Die Menschen in Ruanda sind sehr herzlich und stolz auf ihre Kultur. Besucher werden aktiv mit eingebunden und sind bei allen Aktivitäten der Einheimischen willkommen.

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