Mit seiner geringen geografischen Ausdehnung stellt Togo eine Ausnahme unter den meist großflächigen Staaten des afrikanischen Kontinents dar. Die ehemalige deutsche Kolonie, die in den Wirren des 1. Weltkrieges unter französische Verwaltung gestellt wurde, zeichnet sich durch seine abwechslungs- und kontrastreiche Topografie aus. Doch die beeindruckende Schönheit der natürlichen Umgebung wird von gravierenden, gesellschaftlichen Missständen überschattet. Togo ist geprägt von weitverbreiteter Kinderarmut, hoher Jugendarbeitslosigkeit und Menschenrechtsverletzungen durch korrupte Behörden und dem blühenden, organisierten Menschenhandel. Die Tätigkeitsbereiche eines Freiwilligen liegen demnach vor allem in dem sozialen und pädagogischen Sektor.
Togo – ein schmaler Streifen voller Abwechslung
Das in Westafrika gelegene Togo zieht sich südlich von dem Nachbarland Burkina Faso zwischen Ghana im Westen und dem Benin im Osten entlang. Das kulturelle, wirtschaftliche und politische Zentrum Lomé liegt am Golf von Guinea, einem ehemaligen Hauptstützpunkt des Sklavenhandels. Im Landesinneren erhebt sich das Zentralmassiv des Togo-Gebirges. Die Landschaft im Norden sowie im Süden ist geprägt von weit ausgedehnten, fruchtbaren Steppengebieten mit zahlreichen Naturreservaten, die als Heimat für Wasserbüffel, Paviane, Elefanten und Antilopen dienen. Allgemein unterteilt sich die Landschaft in fruchtbare Savannengebiete, malerische Sandstrände und Gebirgsmassive mit einer jeweils hochdiversifizierten Fauna und Flora. In Togo herrscht ein tropisches Klima mit Durchschnittstemperaturen von 30 Grad, wobei es im Norden eine Regenzeit, im Süden dagegen zwei Regenzeiten gibt.
Die Bevölkerung zeichnet sich durch ihre heterogene Zusammensetzung aus. Die 6,6 Millionen Einwohner Togos sind ein bunt gemischtes Konglomerat aus 48 ethnischen Gruppen und 39 Sprachgemeinschaften. Die bedeutendste Volksgruppe mit 40 % trägt den Namen Ewe. Ihre Mitglieder sind vor allem im Verwaltungsapparat und in der Beamtenschaft zu finden.
Auch in kultureller Hinsicht gibt es in Togo viele Sehenswürdigkeiten. Auf den Märkten von Lomé werden afrikanische Kulturschätze, Musikinstrumente und Schmuckstücke feilgeboten. In diesem Zusammenhang sind auch die fest verwurzelten Traditionen, Sitten und Bräuche zu nennen, die in Togo einen hohen Stellenwert besitzen und nach wie vor gepflegt werden. Besonders der Voodoo-Kult erfreut sich großer Beliebtheit. Daneben sind häufig Bauten, vor allem Kathedralen und Kirchen anzutreffen, die als Relikte der Kolonialzeit die 1960 erfolgte Unabhängigkeit des Landes überdauerten.
Togo hat mit einigen schwerwiegenden Problemen und sozialen Missständen zu kämpfen. Die anhaltende Landflucht führt zu einer enorm hohen Arbeitslosigkeit, besonders unter Jugendlichen. Der Kinderhandel als lukrative Verdienstquelle treibt Blüten, Lomé gilt als zentrale Schleusestation von jugendlichen Zwangsarbeitern in die umliegenden Nachbarländer. Dazu kommt die systematische Missachtung von Menschenrechten durch Folter, die Einschränkung von Presse- und Meinungsfreiheit und die strafrechtliche Verfolgung Homosexueller. Die Defizite im Bildungswesen und in der medizinischen Grundversorgung sind unübersehbar.
Freiwilligenprojekte in Togo vor allem in der Kinderbetreuung
Im Fokus vieler Projekte steht daher auch die Betreuung von Kindern. Hier kannst du aktiv werden und deinen Anteil daran leisten, die gesellschaftlichen Missstände abzumildern. Es gibt zahlreiche Angebote, in verschiedenen karitativen Einrichtungen der Kinderbetreuung wie Waisenhäuser, Kindergärten und Schulen mitzuwirken. Aber auch zu der Verbesserung der medizinischen Grundversorgung kannst du beitragen, indem du in Krankenhäusern mithilfst. Ein weiteres Aufgabenfeld ist die Unterstützung von Nichtregierungsorganisationen, die auf die Menschenrechtsverletzungen aufmerksam machen und Aufklärung über elementare Grundrechte betreiben.