Freiwilligenarbeit in Bangladesh

Das gewässerreiche und schöne Bangladesh ist ein beliebtes Touristenziel. Allerdings ist es auch eines der ärmsten Länder der Welt. Es hat bereits jetzt schwer unter dem Klimawandel zu leiden. Überschwemmungen zerstören Jahr für Jahr die Dörfer und Felder der Bauern. Nur durch Hilfe von außen kann es der hart arbeitenden Landbevölkerung gelingen, sich nachhaltig auf die klimatischen Veränderungen einzustellen.

Bangladesh – ein Land inmitten großer Flüsse

Bangladesh liegt im Wesentlichen auf dem Gebiet des historischen Bengalen. Das Leben in dem südasiatischen tropischen Land ist von Wasser geprägt, das in Form eines Netzes aus Flüssen und Flussadern das Land durchzieht. Die Deltas der gewaltigen Ströme Brahmaputra, Ganges und Meghna durchziehen das Land und münden in den Golf von Bengalen. Die Flüsse sind gleichzeitig die Verkehrsadern des Landes, in dem es kaum Straßen und Brücken gibt. Das gesamte Land ist eine einzige Tiefebene nur acht Meter über dem Meeresspiegel. Die Flüsse, einst Garanten für die Fruchtbarkeit des Landes, halten das Land mittlerweile monatelang unter Wasser und zerstören die Lebensgrundlage der Kleinbauern. Dazu kommt die verheerende Wirkung von Wirbelstürmen.

Bangladesh hat ein tropisches Klima, denn es steht unter dem Einfluss des Monsuns. Besonders regenreich sind die Monate Juni bis August. Tropische Wirbelstürme kommen im Oktober vor. Die Sommer sind heiß und feucht, die Winter mild – selten fällt die Temperatur unter 18 Grad.

Bangladesh ist im Unterschied zu den benachbarten Ländern ethnisch einheitlich. Das Volk der Bengalen bewohnt das Land seit dem 6. Jahrhundert nach Christus. 98% der Bevölkerung sprechen Bengalisch als Muttersprache. 90% der Menschen in Bangladesh bekennen sich zum muslimischen Glauben.

Politisch ist die Situation in Bangladesh stabil. Interessanterweise steht an der Spitze der beiden großen politischen Parteien im Land jeweils eine Frau. Beide Spitzenpolitikerinnen haben bereits eine und mehr Amtszeiten als gewählte Premierministerin hinter sich. Ein Teil der Sitze im Parlament ist zudem für Frauen reserviert. Leider ist in Bangladesh die Korruption weit verbreitet.

Projekte als Freiwilliger in Bangladesh

Eines der größten Probleme des Landes ist seine Bevölkerungsdichte. Mit fast 1000 Menschen pro Quadratkilometer gehört Bangladesh zu einem der am dichtesten besiedelten Staaten der Welt, außerdem ist es mit über 150 Millionen Menschen eines der bevölkerungsreichsten.

Die Bangladesher lassen sich von Überbevölkerung, Korruption und Naturkatastrophen nicht entmutigen. In den letzten 25 Jahren hat das Land beachtliche Fortschritte erzielt. Die positive Entwicklung geht auf das Konto von Nichtregierungsorganisationen, in denen sich die Bangladesher zusammengeschlossen haben, um Armut und Unterentwicklung in ihrem Land zu bekämpfen. Diese Organisationen werden von ausländischen Hilfsorganisationen unterstützt.

Diese Organisationen bewerkstelligen die Gesundheitsversorgung der Landbevölkerung mit schwimmenden Spitalsschiffen, bilden lokale Gesundheitsbetreuerinnen aus und bauen sogar künstliche Erhebungen, auf denen ein Dorf einer Überschwemmung trotzen kann. Hilfsprogramme gibt es auch in den Megastädten, die zur Hälfte aus Armenvierteln bestehen.

Freiwillige, die akute Hilfe bei der medizinischen Versorgung und Gesundheitsvorsorge leisten können, werden genauso dringend gebraucht wie Helfer beim Aufbau infrastruktureller Maßnahmen. Es gibt sowohl Notfallmaßnahmen als auch langfristige Projekte, in denen Hilfe gebraucht wird – auch ohne Spezialkenntnisse.

Wer sich für einen Aufenthalt in Bangladesh entscheidet, wird in eine völlig fremde Kultur eintauchen. Dadurch ist eine unvergessliche Erfahrung fürs Leben garantiert. Einstellen muss man sich aber auch auf eine Zeit, die einem europäischen Freiwilligen eine Menge Einfühlungsvermögen und Anpassungsfähigkeit abverlangt.

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