Freiwilligenarbeit in Indien

Indien ist ein beeindruckendes Land. Ob wildromantische Natur, wunderschöne Sandstrände oder imposante Tempelanlagen, das Land hat viel zu bieten. Indien ist allerdings auch ein Entwicklungsland im Aufbruch. Gerade an den Sollbruchstellen zwischen Moderne und Tradition tut sich eine Vielzahl sozialer und ökonomischer Probleme wie extremes Wohlstandsgefälle, Landflucht, soziale Ungleichheit durch das Kastenwesen oder Frauendiskriminierung auf, die es durch wirkungsvolle Entwicklungsarbeit zu beseitigen oder zumindest zu lindern gilt.

Indien – exotisches buntes Land mit hoher Bevölkerungsdichte und großem Wohlstandsgefälle

Indien liegt in Südasien und umfasst eine Fläche von ca. 3,29 Millionen Quadratkilometern. Hauptstadt ist Neu Delhi. An der Spitze des Staates steht ein Staatspräsident. Regierungschef ist der vom Parlamentsvertrauen abhängige Ministerpräsident. Indien hat 28 Bundesstaaten und 7 Bundesterritorien. Amtssprachen sind Hindi und Englisch. Zudem wird das Land auch für die Weltwirtschaft immer bedeutender. Neben der Schmuckherstellung sind auch die indische Textil-, die Kraftfahrzeug- und die Softwareindustrie in einem rasanten Aufstieg begriffen. 

Das Land kann mit einer Vielzahl kultureller Sehenswürdigkeiten, insbesondere auch Tempel- und Palastanlagen, aufwarten. In diesem Zusammenhang sei etwa auf die unzähligen Sehenswürdigkeiten Neu Delhis, die Taj Mahal-Tempelanlage in Agra oder die sogenannte heilige Stadt Varanasi an den Ufern des Ganges verwiesen. Auch der Badetourismus Goa oder das Bergsteigen im Himalaya begeistern zahllose Indienreisende.

Allerdings hat das Land auch mit einer Vielzahl von Problemen zu kämpfen. So ist das Bevölkerungswachstum und damit auch die Slumbildung in den Städten ungebrochen. Die allgemeine Landflucht  vom Land in die Städte verstärkt diesen Trend noch. Weite Teile der Bevölkerung leben darüber hinaus aufgrund des krassen Wohlstandsgefälles in schlimmster Armut. Darüber hinaus herrscht nicht zuletzt unter benachteiligten Schichten wie den Mitgliedern der unteren Kasten aber auch Frauen Analphabetentum vor. Probleme bereitet auch das Klima. Insbesondere der jährliche Monsun führt oft zu verheerenden Stürmen und Überschwemmungen.

Freiwilligenprojekte in Indien vor allem im Bereich Bildung 

Vor dem Hintergrund der geschilderten Probleme liegt ein Schwerpunkt der Freiwilligenarbeit auf der Alphabetisierung der benachteiligten Schichten. Lesen und Schreiben sind nun mal Voraussetzung für sozialen Aufstieg. Deshalb sind Programme, die diese Kenntnisse vermitteln, unerlässlich. Auch ist es wichtig, gerade Frauen, die sich selbstständig machen wollen, Grundkenntnisse in Buchführung und Landwirtschaftskunde zu vermitteln. Nicht zu vergessen sind aber auch Lehrkurse, die eine Veränderung in der Mentalität der ländlichen Mehrheitsbevölkerung bewirken. So ist nicht erst seit den kürzlichen Vergewaltigungsfällen in Indien bekannt, dass Frauenrechte in der patriarchalischen Männergesellschaft auf dem Land nicht viel zählen. Hier gilt es, Mentalitäten zu verändern.

Eng damit verbunden ist auch die Notwendigkeit, Frauen mit den Möglichkeiten der Empfängnisverhütung vertraut zu machen. Eines der Anliegen der Freiwilligenarbeit in Indien ist es, ein Umdenken, was das noch immer dominante Kastenwesen auf dem Land betrifft, anzustoßen. Schließlich hindert dieses die Mitglieder der unteren Kasten daran, sozial aufzusteigen und ihr Leben zu verbessern. All dies sind keine einfachen Herausforderungen für dich. Gleichwohl lohnt es sich für dich, diese Herausforderungen anzugehen.

Zum einen wirst du ein tiefes Glückgefühl darüber empfinden, in einem sich schnell entwickelnden Land wie Indien etwas für die sozial benachteiligten Menschen zu tun. Zum anderen kannst du aber auch für deinen späteren Beruf wertvolle Erfahrungen im Hinblick auf das weltwirtschaftlich immer wichtiger werdende Indien sammeln. Freiwilligenarbeit in Indien lohnt sich für alle.

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