Als erster akademischer Abschluss soll der Bachelor vor allem berufsqualifizierend sein, d.h. mit dem Studium erhalten Sie das nötige Wissen, um in einem Beruf zu arbeiten, der ihrer Studienrichtung entspricht. Dennoch gibt es -neben dem Bachelor of Laws (LL.B.) – eine Ausnahme von dieser Regel: den Bachelor of Education (B.Ed.)
Lernassistenz statt Lehramt
Wer einen Studiengang zum Bachelor of Education (B.Ed.) beginnt, hat häufig das Ziel, in einem Lehramt zu arbeiten. Dies war bisher nur nach einem Diplom-Studiengang plus Referendariat und Staatsexamen möglich. Dementsprechend wird ein “nur” ein dreijähriges Studium dieser Ausbildungstiefe nicht gerecht. Zwar erhalten Sie in dieser Zeit prinzipiell die Befähigung zu unterrichten, dürfen allerdings nur außerhalb des Schuldienstes praktizieren, z.B. als in der Lehrassistenz (d.h. als Fachtutor, zur Unterstützung von Seminaren und Vorlesungen o.ä.).
Inhalte und Rahmenbedingungen
Ein Bachelor of Education umfasst eine Regelstudienzeit von sechs Semestern. In dieser Zeit belegen Sie üblicherweise zwei Fächer (Zwei-Fach-Bachelor) mit dazugehöriger Fachdidaktik. Diese Fächer ergänzen Sie mit Modulen aus der Erziehungs- und Bildungswissenschaft. Erst im späteren Verlauf Ihres Bachelor-Studiums spezialisieren Sie sich auf einen bestimmen Schultyp. Das für den Schuldienst nach wie vor notwendige Staatsexamen erlangen Sie schließlich über ein konsekutives Master-Studium.
Abschlüsse und Titel
Wenn Sie heutzutage ein Studium aufnehmen wollen, ist die Überlegung, welcher Art Ihr Abschluss sein soll, wesentlich wichtiger als zu Zeiten, als man “nur” die Wahl zwischen Magister- und Diplom-Studiengängen hatte. Klar ist: Mit dem Bachelor-Studium erwerben Sie den ersten Grad der akademischen und berufsqualifizierenden Ausbildung, und zwar unabhängig vom Studienfach. Doch welcher Bachelor soll es denn werden?!
Verwirrende Möglichkeiten
Denn im Gegensatz zur Prä-Bologna-Zeit ist es heute möglich, z.B. auch in der Betriebswirtschaft einen sozialwissenschaftlichen Abschluss (B.A.) zu erwerben. Und je nachdem, ob Sie Ingenieurwissenschaften an einer Universität oder einer Fachhochschule studiert haben, legen Sie ein Examen als Bachelor of Engineering (B.Eng.) oder Bachelor of Science (B.Sc.) ab.
Sie können Musik studieren, müssen aber als Bachelor of Music (B.Mus.) nicht zwangsläufig Musiker werden – Mit einem musikpädagogischen Schwerpunkt spezialisieren Sie sich z.B. mehr als ein Bachelor of Education (B.Ed.). auf den Musikunterricht usw.
Auf den Inhalt kommt es an
Dadurch wird klar: Nicht allein die Bezeichnung Ihres Fachs sagt etwas über das bevorstehende Studium aus. Mehr denn je zählen Inhalte. Und darüber entscheiden Sie. In der Regel unterscheiden Universitäten und Hochschulen zwischen folgenden Studiengängen bzw. Examen:
- Bachelor of Arts (B.A.),
- Bachelor of Science (B.Sc.),
- Bachelor of Education (B.Ed.),
- Bachelor of Engineering (B.Eng.)
- Bachelor of Music (B.Mus.)
- Bachelor of Fine Arts (B.F.A.)
Weiterhin ist natürlich zu prüfen, ob es ein Ein-Fach- oder Zwei-Fach-Bachelor (entweder Hauptfach/Hauptfach oder Hauptfach/Nebenfach) werden soll. Denn mit der Zulassung erfolgt die Gewichtung der einzelnen Fächer und davon hängen wiederum die Modulwahl und die einzelnen Prüfungsrelevanten Leistungen zusammen.
Wichtig ist hier – wie so oft – die eingehende Information vorab. Mit den folgenden Seiten hoffen wir, ein wenig dazu beizutragen.