Abitur in der Tasche und dann? Studieren, ja, aber was und vor allem: wo? Über 400 unterschiedliche Universitäten und Fachhochschulen zählt allein die deutsche Bildungslandschaft. Und das ist noch nicht alles. Wenn Sie sich für eine akademische Ausbildung entscheiden, steht ihnen nahezu die ganze Welt offen, denn ein Examen als Bachelor ist auch im Ausland möglich.
Der Vorteil für das spätere Berufsleben liegt klar auf der Hand: Wer im Ausland studiert hat, demonstriert potenziellen Arbeitgebern seine Selbständigkeit und sein Organisationstalent, vertieft seine Fremdsprachenkenntnisse und erwirbt für die Praxis wertvolles Wissen anderer Kulturen und Länder.
Beim Bachelor handelt es sich um den ersten universitären Abschluss, mit dem Sie prinzipiell direkt ins Berufsleben einsteigen können. Abhängig vom Fach kann ein zusätzliches Master-Studium notwendig werden, das Sie auf den tatsächlichen Aufgabenbereich vorbereitet. Das gilt vor allem für die Studiengänge, die vorher erst nach dem ersten bzw. dem zweiten Staatsexamen abschlossen: Jura, Pädagogik und Medizin.
In Deutschland und dem europäischen Ausland dauert das Studium bis zum Bachelor-Examen üblicherweise drei bis vier Jahre, d.h. sechs bis acht Semester. Inhalt und Ausrichtung bestimmen die Hochschulen selbst. Um aber Studiengänge und Leistungen während des Studiums international vergleichbar zu machen, wurden im Rahmen des Bologna-Prozesses prinzipiell fünf zu vergebende Bachelor-Titel festgelegt: Bachelor of Arts (B.A., Geistes-, Kultur- und Sozialwissenschaften), Bachelor of Science (B.Sc., Naturwissenschaften), Bachelor of Engineering (B.Eng., Ingenieurswissenschaften), Bachelor of Laws (LL.B., Rechtswissenschaften bzw. Wirtschaftsrecht) und Bachelor of Fine Arts (B.F.A., Bildende Künste).
Unterschiede im Bachelor-/Master-System besteht allerdings zu Ländern, die ihr Studium nach US-amerikanischem Vorbild organisieren: Ähnlich wie bei hiesigen betriebswissenschaftlichen Studiengängen ist es im Rahmen der „Undergraduate Studies“ allgemein üblich, in der zweiten Hälfte des Bachelor-Studiums Wahlpflicht-Module zu belegen.
Eine weitere Besonderheit ist das Studium in einigen Ländern des britischen Commonwealth (u.a. Ozeanien, Südafrika, Malta, Singapur). Dort gibt es die Möglichkeit, nach herausragenden Leistungen im „regulären“ Bachelor-Examen (auch: „Pass Degree“), einen vertiefenden Studiengang als „Bachelor with Honours“ (abgekürzt: Hons.) zu absolvieren. Dieses „Ehrenstudium“ kann anschließend zeitlich auf ein Master-Studium angerechnet werden.