Wer ins Ausland gehen möchte, muss zunächst einige grundlegende Dinge entscheiden wie die Aufenthaltsdauer, Zielort und vor allem Art der Beschäftigung, denn nicht jeder möchte als Au-Pair ausschließlich auf kleine Kinder aufpassen, im Ausland studieren oder sich als Hilfsarbeiter durchschlagen. Für alle, die die Natur lieben und Tiere mögen, gibt es eine weitere Möglichkeit: die Farmarbeit. Farm- oder Rancharbeit ist ein Klassiker für Work and Travel-Aufenthalte in aller Welt. Währenddessen tauchst du in eine ganz andere Welt ein als du sie z.B. von der Schule oder Universität gewohnt bist: Du arbeitest hauptsächlich im Freien, verrichtest z.B. Erntearbeiten, reinigst Ställe oder kümmerst dich um die Farmtiere. Das machst du solange, bis du genügend Reisegeld zusammenhast, um das Land weiter zu erkunden.
Was bedeutet Farmarbeit im Ausland?
Der Begriff „Farmarbeit“ bedeutet im wahrsten Sinne des Wortes Arbeit auf einem Bauernhof. Dabei erleben die Teilnehmer und Teilnehmerinnen, die diesen Schritt wagen, das Leben auf dem Bauernhof hautnah, können aber eventuell auch an ihre Grenzen stoßen.
Zu ihren täglichen Aufgaben zählen unter anderem:
- Füttern und Melken der Tiere
- Einbringen der Ernte
- andere Tätigkeiten auf Wiesen und Feldern sowie kleinere Arbeiten am und im Haus.
Dafür muss man nicht nur kräftig mit anpacken können, sondern auch die Ruhe und die Natur lieben, denn die meisten Höfe liegen abseits der größeren Städte. Als Ausgleich gibt es aber auch hier vieles zu entdecken, und man lernt Land und Leute genau so kennen, wie sie wirklich sind.
Unterbringung
Bei einem Farmarbeit-Aufenthalt lebt man gemeinsam mit der Gastfamilie auf dem Bauernhof, bekommt geregelte Mahlzeiten und einen kleinen Wochenlohn. Meistens gibt es auf einem Hof jeweils nur einen Travel-Worker, aber es kommt auch vor, dass mehrere gleichzeitig an einem Ort beschäftigt werden, was meistens dazu führt, dass untereinander Freundschaften fürs Leben geschlossen werden.
Oft werden die deutschen „Gastarbeiter“ für die Dauer ihres Aufenthalts auch ein Teil der Familie, und die Gasteltern nehmen sie mit zu Ausflügen oder anderen Unternehmungen. Das Alter der Gastfamilien ist sehr unterschiedlich, einige haben noch kleine Kinder, bei anderen sind die Kinder schon lange aus dem Haus, oder Oma und Opa wohnen mit auf dem Hof.
Voraussetzungen für Farmarbeit
Die Vorraussetzungen dafür sind von Land zu Land verschieden. Wichtig ist, dass man für die Zeit dort ein Visum benötigt, was dazu berechtigt, in zu arbeiten. Nötig sind auf jeden Fall auch möglichst gute Kenntnisse der Landessprache, damit man sich verständigen kann- Ist dies nicht der Fall, empfiehlt sich ein vorheriger Sprachkurs. Einige Höfe fordern schon vorhandene Kenntnisse im landwirtschaftlichen Bereich, einige haben auch eine Altersbeschränkung. Andere wichtige Faktoren sind ein landwirtschaftliches Interesse und Belastbarkeit, außerdem sollten keine Allergien gegen Gräser oder Tierhaare vorliegen.
Flexibilität bei den Arbeitszeiten ist sehr wichtig, denn es kommt häufig vor, dass man am Wochenende arbeiten muss oder dass die geplante Stundenzahl nicht eingehalten werden kann, sondern überschritten wird. Das kann zum Beispiel aufgrund der Wetterlage oder saisonbedingt hin und wieder passieren, dann gibt es aber an anderer Stelle einen entsprechenden Freizeitausgleich.
Durch den ständigen Kontakt zu Einheimischen lernt man in der Regel sehr schnell die Landessprache, aber auch wenn bei Reiseantritt noch nicht einmal Grundkenntnisse vorhanden sind, stellt die Verständigung normalerweise kein Problem dar. Allerdings sollten einigermaßen gute Englischkenntnisse bereits vorhanden sein.
Das bedeutet Farm- und Rancharbeit
Vorab sollte man sich überlegen, wo der Schwerpunkt der Arbeit liegen soll. Möchte man zum Beispiel am liebsten mit Tieren arbeiten, wäre eine Ranch eher passend. Ranches sind meistens spezialisiert auf die Arbeit mit Pferden oder Rindern, wogegen die Farmen den Schwerpunkt meist eher auf die Landwirtschaft legen. Trotzdem muss das eine das andere nicht ausschließen, denn es gibt durchaus Farmen, auf denen es ebenfalls viele Tiere gibt.
Ranches gibt es nicht nur in den USA und in Kanada, obwohl man dort wahrscheinlich das meiste „Cowboy- Flair“, erleben kann. Aber auch in Australien, Chile, Ecuador, Argentinien oder Norwegen kann man sich auf einer Ranch bewerben. Wichtig bei allen ist, dass die Arbeit auf einer Ranch ziemlich anstrengend sein kann, sodass man sich auf jeden Fall körperlich fit fühlen sollte, bevor man eine solche Arbeit antritt.
Es gibt mehrere Varianten der Farmarbeit. Man kann die Arbeit verbinden mit einem Work and Travel- Programm, das bedeutet, man reist durchs Land und sucht sich je nach Ort eine Aushilfsstelle, um sich etwas Geld dazu zu verdienen. Dabei könnte man sich auch auf die Arbeit auf einer Farm spezialisieren und diese gezielt in jedem Reiseziel angehen. Man kann dabei etwas Geld verdienen, es gibt aber auch Farmen, die als Ausgleich lieber eine kostenlose Unterkunft und kostenlose Speisen anbieten. Eine andere Möglichkeit ist, sich im Rahmen einer Freiwilligenarbeit auf Farmen oder Ranches zu engagieren, wobei man auf jede Art von Bezahlung verzichtet. In dem Fall sind es häufig Öko- Bauernhöfe, die dabei zur Verfügung stehen, da die Arbeit im Rahmen des Engagements für Umweltschutz verrichtet wird.
Tätigkeiten bei Farm- und Rancharbeit
In der Landwirtschaft werden ganzjährig und insbesondere zur entsprechenden Saison helfende Hände gesucht. Sei es für Sä- und Erntearbeiten, in der Viehzucht oder für jegliche Art von Hofarbeit. Farmwork umfasst dabei alle Tätigkeiten rund um die Farm und ihre Erzeugnisse wie Getreide, Gemüse oder Obst. Ranchwork widmet sich währenddessen vor allem der Tierhaltung und –zucht: D.h. du versorgst die Tiere, entmistest die Ställe und kümmerst dich um das Weideland. Auf Pferderanches kannst du vielleicht auch die Tiere ausreiten oder Unterricht geben.
Voraussetzungen für Farm- und Rancharbeit
Die Anforderungen für Farm- und Rancharbeit beziehen sich vor allem auf deine Physis: du solltest körperlich belastbar und weitgehend allergiefrei sein. Du solltest dich darauf einstellen, unter ungewohnten klimatischen Bedingungen und zu den unterschiedlichsten Witterungen im Freien schwer zu arbeiten. Ein vertrauter Umgang mit Tieren ist ebenfalls von Vorteil.
Bei der Mehrzahl der Anbieter liegt das Teilnahmealter zwischen 18 und 30 Jahren. Bei einer selbstorganisierten Reise existiert keine Altersgrenze, jedoch sind die jeweiligen Visumsvorschriften zu beachten. Viele Länder haben spezielle Working Holiday Visa.
Gute Englischkenntnisse solltest du in jedem Fall besitzen. Ja nach Zielland sind weitere Sprachen sinnvoll. Berufliche Vorkenntnisse werden meistens nicht verlangt, da die Tätigkeiten oft leicht zu erlernen sind. Allerdings gilt: je qualifizierter du bist, umso mehr Lohn kannst du erwarten.