Auslandsstudium USA

Ein ganzes Studium in den USA ist sicherlich eine der wertvollsten Erfahrungen im Land der unbegrenzten Möglichkeiten, da während eines langen Zeitraumes kulturelles Verständnis, Sprachkenntnisse, Anpassungsfähigkeit, internationales Wissen und vieles mehr verbessert bzw. erweitert werden können.

An Studienmöglichkeiten bieten die USA alles, was das Herz begehrt, da etwa 4.000 Universitäten, Colleges und Community Colleges eine Fülle von Fachbereichen und Schwerpunkten anbieten. Dementsprechend viele Studenten sind auch in den USA eingeschrieben: etwa 14.800.000. Das bedeutet eine Studierendenquote von über 60%. Im Jahr 2001 kamen von diesen Studenten etwa 548.000 aus dem internationalen Raum, davon die meisten aus Japan, nämlich beinahe 30%. Im Jahr 1998 machten etwa 20.000 deutsche Studenten ihren Abschluss an einer amerikanischen Universität. 2001 waren 3,2% der internationalen Studenten aus Deutschland. Die USA gehören folglich immer noch zu den beliebtesten internationalen Studienorten, und das wird sich wahrscheinlich auch in Zukunft nicht ändern.

Gründe für ein Studium in den USA

Es sprechen viele Gründe für einen Auslandsaufenthalt in den USA, ganz egal, was man dort erleben oder erlernen möchte. Allerdings sollte man trotzdem genau überlegen, wozu man für eine längere Zeit in die USA geht, denn jede Tätigkeit bietet unterschiedliche Vorteile. Ein Studium kann dort genau so gut absolviert werden wie ein Praktikum oder ein Au Pair-Aufenthalt. Ihr solltet euch nur klar machen, welchem Zweck euer USA-Besuch dienen sollte; eine passende Möglichkeit wird für jeden geboten.

  • Erweiterung von Wissen und Fähigkeiten sowie deren unterschiedliche Anwendung,
  • Verbesserung der Berufseinstiegschancen,
  • Chance auf schnelleren Aufstieg in höhere Positionen,
  • in der Regel höhere Arbeitsvergütung,
  • sicherer Umgang mit der Fremdsprache,
  • gute Jobchancen im Ausland.

Studiensystem USA

Grundsätzlich ist das Bildungssystem in den USA deutlich kommerziell ausgelegt und frei von bildungspolitischer Reglementierung durch übergeordnete staatliche Stellen – die Hochschulen, die sich dementsprechend in Aspekten wie beispielsweise Studienangebot und auch Studiengebühren deutlich unterscheiden, konkurrieren untereinander um zahlende Studienanfänger.

Diese Konkurrenz kommt den Studierenden natürlich in Form des Angebotes zugute: so stellt schon die Fächervielfalt den Studieninteressierten geradezu vor die Qual der Wahl. Bereits die Tatsache, dass die Universitäten selbständig über Studienbezeichnungen und Studieninhalte entscheiden, führt eine allgemeingültige, genaue Auflistung des Angebotes geradezu ad absurdum. Insofern ist Eigeninitiative gefragt und das Studienprogramm der einzelnen Unis ist jeweils sorgfältig zu prüfen.

Welcher Hochschultyp ist der richtige? Grundsätzlich kann man zwischen Universities, Colleges, Community Colleges und Institutes wählen. Die teils in öffentlicher, teils in privater Hand befindlichen Bildungseinrichtungen unterscheiden sich hinsichtlich der angebotenen Studienmöglichkeiten und Abschlüsse.

Die Community Colleges zeichnen sich durch das Angebot einer zweijährigen Ausbildung aus, die mit dem Erwerb des Associate Degree endet. Letzterer wird als alleiniger Abschluss in Deutschland nicht anerkannt und ist insofern nicht zu empfehlen. Da man sich diesen Abschluss für ein insgesamt vierjähriges Undergraduate-Studium an Universities oder Colleges anrechnen lassen kann, werden die Community Colleges allerdings vielfach als relativ kostengünstiges Sprungbrett für diese genutzt.

An den Colleges werden die Studierenden in etwa vier Jahren zum ersten berufsqualifizierenden Abschluss, dem Grad des Bachelor, geführt. Die ersten zwei Studienjahre – die „Lower Division“ – dienen einem breit angelegten Allgemeinstudium (General Studies) in Naturwissenschaften, Englisch, Sozialwissenschaften sowie Grundkursen im gewählten Fachbereich (Major). Die nachfolgende „Upper Division“ ermöglicht dann die Spezialisierung im Major-Bereich.

Die Universities bieten neben dem erwähnten Undergraduate-Studium bis zum Bachelor auch das Graduate-Studium bis zum Master- oder Doktor-Titel an. Der Graduate-Studienabschnitt endet mit einem Master´s Degree, z. B. „Master of Arts“ (M. A.), „Master of Science“ (M. S.) oder einem Doktorgrad, meistens „Doctor of Philosophy“ (Ph.D.). Die Master Degrees in den „gelehrten“ Berufen wie beispielsweise Jura oder Medizin werden als „professional study“ bezeichnet.

Als Institutes bezeichnet man technische Universitäten (z. B. Institute of Technology), Fortbildungskurse (z. B. Summer Institute of English Education) oder Fachbereiche (z. B. Institute of English).

Prinzipiell besteht das Studium in den USA aus zwei Abschnitten: der erste Abschnitt, das Undergraduate-Studium, endet je nach Bildungseinrichtung nach zwei Jahren mit dem Grad des Associate oder nach vier Jahren mit dem des Bachelor. Die meisten der amerikanischen Studenten steigen nach diesem ersten Studienabschnitt ins Berufsleben ein. Eher wissenschaftlich orientiert ist dahingegen das anschließende Graduate-Studium. Hierbei spezialisiert man sich fachlich in nicht berufsbezogenen Disziplinen der Geistes-, Sozial- und Naturwissenschaften und kommt nach zwei weiteren Studienjahren in den Genuss des Master-Degrees. Der Einstieg in die forschungsorientierten Doctorate-Programme kann je nach Fachbereich nach den Graduate-Programmen oder direkt nach Erhalt des Bachelors erfolgen.

Aufnahmekriterien

Die deutsche Hochschulzugangsberechtigung stellt die Mindestvoraussetzung für eine Zulassung im Undergraduate-Level, also Bachelor Studium an den Colleges und Universitäten dar. An den Community Colleges kann man mit Mittlerer Reife und Lehre allerdings aufgenommen werden und so über diesen Umweg dann durch Wechsel nach 2 Jahren an eine Universität in derselben Zeit (4 Jahre) den Bachelor Abschluss erlangen. Für den Zugang zum spezialisierten zweiten Studienabschluss an den Colleges oder Universitäten, dem Master Studium (Graduate-Level) kann je nach Universität die deutsche Zwischenprüfung bzw. das Vordiplom ausreichen, in der Regel ist aber das Diplom bzw. Magister oder das Staatsexamen erforderlich. Die deutschen Bachelor-Aschlüsse werden nicht per se als US Bachelor anerkannt, sondern es wird eine individuelle Beurteilung der Leistungsnachweise durch jede Hochschule stattfinden, um zu entscheiden, ob eine direkte Aufnahme des Masterstudiums möglich ist. Der deutsche Master wird nicht per se gleichwertig dem US Master anerkannt etwa zur Aufnahme eines Ph.D. Studiums.

Bewerbungsprozedur

Für die Bewerbung an einer Hochschule in den USA ist das „admissions office“ zuständig. Die Bewerbung besteht aus dem von der Hochschule bereitgestellten Bewerbungsformular (application), den erforderlichen Tests (TOEFL, SAT etc.), den Zeugnissen, Empfehlungsschreiben (letters of recommendations), der Bestätigung über ausreichende finanzielle Mittel (financial certification), dem Anschreiben (letter of motivation), Aufsätzen (essays) und evtl. persönlichen Interviews. Allgemeingültige gesetzliche Regelungen für die Zulassung von Ausländern gibt es nicht – die amerikanischen Hochschulen entscheiden diesbezüglich individuell.

Kosten und Finanzierung

Auch wenn es sich im Nachhinein mehr als rentiert – billig ist das Studium in den USA bekanntlich nicht. Im Durchschnitt belaufen sich die Kosten für Studiengebühren auf ca. 6000 US$ für Community Colleges, 11000 US$ für Colleges und ca. 15000 US$ für Universitäten insbesondere graduate degrees (Master) zzgl. Unterkunfts- und Verpflegungskosten.

Allerdings existieren zahlreiche Finanzierungsmöglichkeiten: deutschsprachigen Studenten stehen innerhalb der universitären Austauschprogramme Teilstipendien zur Verfügung, die im Rahmen bilateraler Abkommen mit den ausländischen Hochschulen geregelt sind. Auslandsbafög, Bildungskredite des Bundes, Teilstipendien diverser Organisationen wie des DAADs oder der Fulbright Kommission sowie Stiftungsgelder stellen weitere Finanzierungsoptionen aus Deutschland dar. Der Auslandsaufenthalt kann aber auch über akademische Stipendien, Sportstipendien, Assistenzstellen, Loans (Kredite der Bildungsinstitutionen), Stiftungen, Firmen-Sponsoring und Campusarbeit im amerikanischen Ausland gefördert werden.

Visum und Krankenversicherung

Wer als deutscher Student länger als 90 Tage in den USA bleibt – was im Falle eines universitären Aufenthaltes wohl die Regel bilden dürfte – braucht ein Visum. Gleiches gilt für Sprachkursteilnehmer mit mehr als 18 Wochenstunden. Seit Anfang des Jahres werden Studierende und Forscher aus dem Ausland mit einem Visum ausgestattet, in dem der Aufenthaltszweck – Studium, Austauschprogramm, berufliche Weiterbildung – vermerkt ist.

Hinsichtlich der Krankenversicherung werden von den amerikanischen Hochschulen Versicherungspakete an ausländische Studierende angeboten – eine billigere Alternative stellen allerdings im Inland organisierte Auslandsversicherungen mit hundertprozentiger Kostendeckung dar. Gesetzlich Krankenversicherte sollten eine zusätzliche Auslandskrankenversicherung abschließen.

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