Bei einem Auslandsstudium verbringt man in der Regel ein oder zwei Semester seines regulären Studiums im Ausland, kann aber auch ein komplettes Studium („Vollstudium“) dort absolvieren. An vielen Hochschulen ist ein Auslandssemester mittlerweile üblich, aber viele Studenten möchten auch von sich aus einen Aufenthalt in einem anderen Land, um den Lebenslauf und die Sprachkenntnisse aufzubessern und so gute Chancen auf dem Arbeitsmarkt zu haben.
Nach ein oder zwei Auslandssemestern kann man in der Regel keinen Abschluss erlangen. Deshalb ist es wichtig, dass die belegten Kurse an der Heimatuni anerkannt werden können, um keine Zeit zu verlieren. Das liegt aber im Ermessen des Prüfungsamtes oder sogar einzelner Professoren, so dass man jeden Fall individuell sehen muss. An ausländischen Unis wie zum Beispiel in Großbritannien und den USA sind hohe Studiengebühren zu zahlen. Dem kann man aus dem Weg gehen, indem man Auslandsbafög beantragt, einen Studienkredit aufnimmt oder sich um ein Stipendium bemüht. Geht man über ein Austauschprogramm ins Ausland, entfallen die Gebühren häufig ganz.
23 % aller deutschen Studenten haben nach einer Studie des Hochschul-Informations-Systems bereits einen Auslandsaufenthalt hinter sich. Von ihnen waren etwa zwei Drittel in Westeuropa (vor allem in Großbritannien und Frankreich), ca. 15 % in Nordamerika und zehn Prozent in Osteuropa (Meistens Polen oder Russland).
Die beliebtesten Ziele für ein Auslandssemester sind bzw. waren die USA und Großbritannien, die sich seit 1995 laut Statistischem Bundesamt mehrfach als Nummer 1 abwechselten; in den letzten Jahren lag allerdings Großbritannien vorne. Auf dem zweiten Platz liegen seit 2005 die Niederlande, dann folgen Österreich und die USA.