Semester in Peru

Die Sprachkenntnisse verbessern, ein neues Land und eine andere Kultur kennenlernen, sich fachlich weiterentwickeln – es gibt viele Gründe, sich für Auslandssemester zu entscheiden. Neben universitären Austauschprogrammen bieten die sogenannten „Study Abroad“- oder auch „Open Semester“-Programme die wohl unkomplizierteste Möglichkeit, diese einmalige Erfahrung zu machen. Warum nicht in Peru – das ist das Land der Inkas und der Anden, der Amazonasregenwälder und der Alpakas. Kaum ein anderes Land bietet eine so vielfältige Kultur und Landschaft wie das drittgrößte Land Südamerikas. Die geheimnisvolle Ruinenstadt Machu Picchu und die alte Inkahauptstadt Cusco zeugen eindrucksvoll von der untergegangenen Kultur der Inkas. In den Kolonialstädten mit ihren barocken Kathedralen und Kirchen ist noch immer das Erbe der spanischen Eroberer zu spüren und die mysteriösen riesigen Scharrbilder in der Wüste von Nazca geben bis heute Rätsel auf.

Studienprogramme

Die „Study Abroad“- oder „Open Semester“-Programme wurden speziell für internationale Bewerber konzipiert, die nicht über ein Austauschprogramm ihrer Heimathochschule ins Ausland gehen können oder wollen. Über ein oder zwei Semester hinweg können die Programmteilnehmer zumeist gemeinsam mit einheimischen Studenten Vorlesungen und Kurse an ihrer Gasthochschule besuchen.

Sie werden dabei in der Regel nicht in einen einzelnen Studiengang oder ein Fachsemester eingestuft, sondern können sich ihre Kurse über Fachbereichs- und Semestergrenzen hinweg aus dem Vorlesungsangebot der Gasthochschule so zusammenstellen, wie es ihren eigenen Interessen oder den Anforderungen ihrer deutschen Heimathochschule entspricht. Im Rahmen des Auslandssemesters müssen die Gaststudenten dann die gleichen Prüfungen ablegen und Leistungen erbringen wie ihre einheimischen Mitstudenten. Nach Abschluss des Auslandssemesters erhalten die Programmteilnehmer ein offizielles „Transcript“, das alle Kurse mit Note und Anzahl der erworbenen Credits auflistet.

Hierdurch sowie durch die flexible Kurswahl bestehen gute Chancen, die im Ausland belegten Kurse im Anschluss an der Heimathochschule angerechnet zu bekommen. Es ist jedoch sehr wichtig, diese Anrechenbarkeit bereits im Vorfeld der Bewerbung für das Auslandssemester mit dem Prüfungsamt oder Studiengangskoordinator an der Heimathochschule abzuklären, da hier je nach Hochschule und Fachbereich ganz unterschiedliche Vorgaben und Regelungen zu beachten sein können.

Studienmöglichkeiten in Peru

Für Studierende, die die zahllosen Kultur- und Naturwunder Perus mit eigenen Augen sehen wollen, bieten peruanische Hochschulen spezielle Studienmöglichkeiten an. Semesterprogramme wie „Semester in Lima“ oder „Semester in Cusco“ bieten die einmalige Gelegenheit in einer der faszinierendsten Städte Lateinamerikas zu studieren. Da die Unterrichtssprachen Spanisch und/oder Englisch sind, bilden sie Studenten sich nicht nur akademisch fort, sondern verbessern gleichzeitig ihre Fremdsprachenkenntnisse. Manche Hochschulen bieten zu diesem Zwecke auch Sprachkurse an. Die Offenheit der peruanischen Studenten ermöglicht es zudem, tiefe Einblicke in die Kultur des Landes zu gewinnen. Andere Studenten aus aller Welt machen die internationale Studienerfahrung perfekt. Unter Umständen lernt man sogar eine Reisbegleitung kennen, mit der man in den Semesterferien oder im Anschluss an das Semester in Peru die zahlreichen Sehenswürdigkeiten des Landes besichtigen kann.

Studiensystem in Peru

Der genaue Aufbau der Semesterprogramme in Peru ist von Universität zu Universität unterschiedlich. Ihnen gemein ist, dass sie internationalen Studierenden auf unkomplizierte Weise ermöglichen, ein oder zwei Semester in Peru zu studieren. An einigen Hochschulen können sie während dieser Zeit gemeinsam mit peruanischen Studenten Kurse aus dem Angebot der Universität belegen. Andere Hochschulen bieten landesbezogene Kurse zur peruanischen Geschichte, Natur, Kunst und Kultur sowie Spanischkurse an, die es internationalen Studenten ermöglichen, ein tiefes Verständnis für die peruanische Kultur zu entwickeln.

Das Studiensystem Perus ist an das Spanische angelehnt und wie in Europa auch werden Credit Points vergeben. Somit ist es unter Umständen möglich, sich die in Peru erbrachten Studienleistungen von der deutschen Hochschule anerkennen zu lassen. Dies sollte jedoch bereits im Vorfeld mit dem heimatlichen Prüfungsamt abgeklärt werden. Ein weiterer Vorteil ist das einfache Bewerbungsverfahren: Bewerber müssen lediglich das (Fach-) Abitur besitzen und sollten zudem über ausreichende Englisch- oder Spanischkenntnisse verfügen. Ein formaler Nachweis über die Sprachkenntnisse ist jedoch in den meisten Fällen nicht nötig.

Kosten für ein Studium in Peru

Peruanische Hochschulen finanzieren sich über Studiengebühren. Diese sind von Hochschule zu Hochschule recht unterschiedlich und liegen in einer Spanne von US$ 150 bis maximal US$ 5.500 pro Semester, also maximal 4000 €. Die Lebenshaltungskosten liegen dafür unter deutschem Niveau. Wer sich den peruanischen Lebensgewohnheiten anpasst, kann mit einer Summe von 450 € im Monat rechnen. Die Kosten für ein Zimmer in der Hauptstadt Lima liegen beispielsweise bei ca. 120 € bis 280 € im Monat, bei einer Gastfamilie muss man nur etwa 100 € einplanen. Ein warmes Essen gibt es bereits für 3€.

Finanzierungsmöglichkeiten

Um das Auslandssemester in Peru zu finanzieren, gibt es verschiedene Möglichkeiten. Zum einen können deutsche Studierende durch das Auslands-BAföG gefördert werden. Dies beinhaltet einen Zuschuss von bis zu 4.600 € jährlich zu den Studiengebühren und weitere Zuschüsse zu Lebenshaltungs- und Reisekosten (Flugpauschale von bis zu EUR 1000 sowie ein Zuschuss zur Krankenversicherung und zu den Lebenshaltungskosten). Auch Studierende, die in Deutschland kein Recht auf BAföG haben, können unter Umständen gefördert werden. Ein Gang zum BAföG-Amt kann sich auszahlen. Studierende mit guten Leistungen können sich für ein Stipendium bewerben, zum Beispiel beim DAAD oder anderen Stiftungen. Auch ein Bildungskredit kann eine Möglichkeit darstellen, den Semesteraufenthalt in Peru zu finanzieren. Ausländische Studenten dürfen zudem in den Semesterferien jobben, um ihre Reisekasse aufzubessern. Dazu muss vorab eine Arbeitserlaubnis bei der peruanischen Botschaft beantragt werden.

Studenten müssen zudem ein Studentenvisum beantragen. Zur Zeit werden diese nicht von den peruanischen Konsulaten in Deutschland ausgestellt (Stand Juli 2013). Es existieren zwei Möglichkeiten, das Visum trotzdem zu erhalten: Zum einen kann die Hochschule, an der man eingeschrieben ist, das Visum bei der Einwanderungsbehörde des Innenministeriums (DIGEMIN) bearbeiten lassen. Zum anderen kann man mit einem Touristenvisum nach Peru einreisen und die Art des Visums bei DIGEMIN ändern lassen. Nachweisen muss man für ein Studentenvisum neben den Immatrikulationsbescheinigungen ausreichende finanzielle Mittel und die Flugtickets. Zudem sollten Studierende in jedem Fall eine ausreichende Auslandskrankenversicherung für die Zeit ihres Semesteraufenthaltes in Peru abschließen.

Voraussetzungen

Die Bewerbung für ein „Study Abroad“- oder „Open Semester“-Programm gestaltet sich im Allgemeinen recht unkompliziert. Grundvoraussetzung für die Bewerbung ist normalerweise der erfolgreiche Abschluss des Abiturs oder der Fachhochschulreife. Einige Hochschulen verlangen darüber hinaus, dass die Bewerber zum Zeitpunkt des Beginns der Auslandssemester mindestens ein Jahr an einer deutschen Universität oder Fachhochschule studiert haben. Die Noten spielen dabei nur selten eine Rolle.

Eine weitere Voraussetzung ist der Nachweis ausreichender Sprachkenntnisse, um den Vorlesungen an der Gasthochschule folgen zu können. Dieser Nachweis kann über einen standardisierten Sprachtest wie den TOEFL oder IELTS erfolgen. Viele Hochschulen akzeptieren jedoch auch alternative Sprachnachweise wie den DAAD-Test oder gute bis sehr gute Englischnoten im Abitur.

Wenn die oben genannten Voraussetzungen erfüllt werden, bestehen in der Regel gute Aufnahmechancen in ein „Study Abroad“- oder „Open Semester“-Programm an der Wunschhochschule im Ausland. Dies liegt vor allem daran, dass man nicht mit Austauschstudenten oder Bewerbern für ein komplettes Studium um die Plätze konkurriert.

Ein weiterer Vorteil dieser Form des Auslandssemesters ist die Tatsache, dass oft auch kurzfristige Bewerbungen möglich sind, zum Teil sogar bis 3 Monate vor dem geplanten Studienbeginn. Dennoch ist natürlich eine etwas längere Vorlaufzeit grundsätzlich empfehlenswert, um das Projekt „Semester im Ausland“ von Anfang an entspannt angehen zu können.

Sehenswürdigkeiten in Peru

In den Kolonialstädten mit ihren barocken Kathedralen und Kirchen ist noch immer das Erbe der spanischen Eroberer zu spüren und die mysteriösen riesigen Scharrbilder in der Wüste von Nazca geben bis heute Rätsel auf. Die kulturellen Schätze sind eingebettet in eine atemberaubende Landschaft. Hinter der schmalen und trockenen Küstenregion „la Costa“ mit ihren Wüstenlandschaften und Fischerdörfern erheben sich majestätisch die Anden – oder „la Sierra“ – mit ihren bis zu 4.000 km hohen Hochebenen. Die Hälfte Perus machen jedoch „la selva“, der Regenwald, bzw. „la montana“, der Nebelwald aus. Besonders das tiefgrüne Amazonasbecken mit seinen zahlreichen Flüssen und unberührtem Dschungel ist Heimat für zahllose Tier- und Vogelarten. Von den 30 Millionen Einwohnern des Landes sind mehr als die Hälfte indigener Abstammung. Viele der Ureinwohner gehen noch immer ihrer traditionellen Lebensweise nach und sprechen die indigenen Sprachen Quechua oder Aymara, die neben dem Spanischen Landessprachen sind. In den großen Städten haben sich die Bräuche der Indios mit den katholischen Traditionen der Kolonialmächte vermischt. Kulturelles und wirtschaftliches Zentrum des Landes ist die Hauptstadt Lima. Dort finden sich prächtige Gebäude aus der Kolonialzeit, bunte Märkte, schattige Plazas, alte Kirchen und ausgezeichnete Museen. Die stadtnahen Strände, ein buntes Nachtleben und die Herzlichkeit und Gastfreundlichkeit der Einwohner sorgen dafür, dass in der lauten Metropole keine Langeweile aufkommt.

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