Privathaftpflicht im Ausland – das musst du wissen

Ein guter Versicherungsschutz ist nicht nur in Deutschland notwendig. Auch vor einem Auslandsaufenthalt solltest du die wichtigsten Versicherungsarten überprüfen. Dazu gehört neben der Krankenversicherung auch die Haftpflichtversicherung.

Auslandsaufenthalte mit der Privathaftpflicht absichern

Während des Studiums oder in der Übergangszeit zwischen Schule und Uni gibt es viele Gründe, aus denen du dich zeitweise im Ausland aufhalten kannst. Vielleicht planst du ein soziales Jahr in einem anderen Land oder möchtest dich an Work and Travel in Asien oder Australien versuchen. Eventuell machst du auch ein Praktikum in einem der Mitgliedsstaaten der EU. Den Möglichkeiten sind kaum Grenzen gesetzt. Bevor du Deutschland verlässt, solltest du aber überprüfen, ob deine Haftpflichtversicherung dich auch im Ausland abdeckt. Wenn das nicht der Fall ist, kann ein Wechsel notwendig werden.

Warum ist eine Haftpflichtversicherung so wichtig?

Ein Missgeschick ist schnell passiert. Vielleicht beschädigst du aus Versehen ein Möbelstück in deiner Unterkunft oder verursachst einen Unfall, bei dem eine andere Person zu Schaden kommt. Es kann schon reichen, dass du jemandem auf den Fuß trittst und derjenige unglücklich stürzt. Für die Folgekosten müssest du eigentlich aufkommen. Wenn du aber eine Privathaftpflicht hast, übernimmt diese alle berechtigten Forderungen gegen dich. Auch bei grober Fahrlässigkeit springt sie ein. Wenn du den Schaden allerdings absichtlich oder beim Begehen einer Straftat verursacht hast, haftet die Versicherung nicht. Überprüfe vor dem Auslandsaufenthalt nicht nur, ob die Privathaftpflicht auch außerhalb von Deutschland gilt, sondern auch, welche Leistungen inbegriffen sind.

Nach welchen Kriterien solltest du die Haftpflicht auswählen?

Wenn du eine ordentliche Haftpflicht finden möchtest, solltest du verschiedene Angebote miteinander vergleichen. Ein wichtiges Kriterium ist die Versicherungssumme. Sie sollte bei mindestens 10 Millionen liegen. Bei geringeren Beträgen bist du unter Umständen unterversichert. Wenn eine Person durch dich zu Schaden kommt, deswegen bis an ihr Lebensende nicht mehr arbeiten kann und teure Behandlungen braucht, können die Kosten oft astronomische Ausmaße annehmen. Alles, was über der Versicherungssumme liegt, wird aber nicht von der Haftpflicht übernommen. Deswegen solltest du hier auf keinen Fall sparen. Achte außerdem darauf, welche Leistungen dir geboten werden und ob eventuell Zusatzleistungen hinzugefügt werden können. Das ermöglicht es dir, den Versicherungsschutz optimal auf deinen Bedarf abzustimmen. Für junge Menschen spielt auch die Beitragshöhe eine nicht zu vernachlässigende Rolle. Diese kann durch eine Selbstbeteiligung gesenkt werden. Das bedeutet aber auch, dass du bis zu einem gewissen Betrag selbst für Schäden aufkommen kannst. Wenn du dieses Geld nicht hast, solltest du also einen Vertrag ohne Selbstbehalt wählen.

Deckt dein Tarif auch Aufenthalte in Drittländern ab?

Als Drittländer werden alle Staaten bezeichnet, die kein Mitglied der Europäischen Union sind. Dazu gehören Länder wie die Türkei oder Norwegen, aber auch die USA, Neuseeland, Australien oder Kanada. Wenn du dort einen Auslandsaufenthalt geplant hast, solltest du dich bei deiner Versicherung informieren, ob du einen weltweiten Schutz genießt oder ob sie nur die EU abdeckt.

Wie lange ist die Privathaftpflicht im Ausland gültig?

Das hängt ganz von deinem Tarif ab. Frag bei deinem Versicherer nach oder schau dir deinen Vertrag an. In der Regel ist der Auslandsaufenthalt auf einen bestimmten Zeitraum beschränkt. Oft wird außerdem verlangt, dass dein Hauptwohnsitz in Deutschland bleibt. Wenn du also vorhast, nach einem Praktikum im Ausland oder einem Auslandssemester zurückzukehren, kann es durchaus sein, dass du über deine deutsche Haftpflichtversicherung auch im Ausland versichert bleibst. Manche Anbieter versichern dich für bis zu drei Jahre im EU-Ausland und bis zu einem Jahr in Drittländern. Andere beschränken den Versicherungsschutz außerhalb von Deutschland prinzipiell auf ein Jahr.

Weitere Ratgeber zu Finanierung während Bildungsaufenthalten