Um Australien kennen zu lernen, reicht ein Aufenthalt von wenigen Wochen nicht aus. Aber für einen längeren Aufenthalt fehlt meistens das nötige Kleingeld. Deshalb bietet sich eine andere Form der Reise an: Work and Travel. Dabei wechseln sich die Perioden, in denen man sich seinen Lebensunterhalt mit kleinen Gelegenheitsjobs verdient, mit den Perioden ab, in denen man das Land bereisen und die schönsten Orte kennenlernen kann.
Visum
Die Visabestimmungen in Australien sind relativ einfach zu erfüllen: Im Wesentlichen genügt es, wenn man zwischen 18 und 30 Jahre alt ist, die deutsche Staatsbürgerschaft vorweisen kann und über einen Betrag von 5000 AUS $ (etwa 2900 €) als Taschengeld verfügt. Dann bekommt man das Working-Holiday-Visum, das für zwölf Monate gültig ist und einem ermöglicht, sich für diese Zeit in Australien aufzuhalten, und zwar sowohl als Tourist als auch als Arbeitnehmer. Wie man sich Arbeits- und Reiseperioden einteilt, bleibt jedem selber überlassen, man darf allerdings nicht länger als drei Monate für den gleichen Arbeitgeber arbeiten.
Arbeiten
Mit dem Working-Holiday-Visum in der Tasche kann man jeden Job annehmen, den man findet. Ein großer Vorteil ist, dass die Situation auf dem australischen Arbeitsmarkt momentan relativ entspannt ist, so dass die Chancen gut stehen, schnell einen Job für ein paar Wochen zu bekommen. Die Tätigkeiten sind meistens eher handwerklicher Natur, und man sollte über ausreichende Sprachkenntnisse, genügend Selbstbewusstsein sowie hohe Belastbarkeit verfügen – gerade Saisonarbeit wie Kellnern oder bei einer Ernte helfen kann anstrengend werden. Außerdem ist es wichtig, sich schnell an die jeweiligen Gegebenheiten anpassen zu können. Auch erste Erfahrungen in der Branche, in der man arbeiten möchte, sind von Vorteil.
Was sollte man beachten?
Die Lebenshaltungskosten liegen in Australien etwas unter dem deutschen Niveau, aber dafür sind auch die Löhne niedriger, wodurch die Unterschiede wieder einigermaßen ausgeglichen werden. Mietpreise sind je nach Region unterschiedlich; Großstädte sind natürlich wesentlich teurer als ländliche Gegenden. Deshalb sollte man die Vor- und Nachteile eines Aufenthalts in der Großstadt sorgfältig abwägen.
Aufgrund der großen Entfernungen in Australien ist ein eigenes Auto beinahe unverzichtbar. Die Benzinpreise liegen weit unter dem deutschen Niveau, allerdings hat der deutsche Führerschein hier keine Gültigkeit. Wer sich in Australien ein Auto zulegen möchte, muss zuvor bei der zuständigen Straßenverkehrsbehörde im Heimatland den internationalen Führerschein beantragen, der für etwa 15 € zu haben ist.
Eine gute Alternative zu Unterkunft plus Auto ist ein Wohnmobil, mit dem man selber entscheiden kann, wo und wann man reisen oder für einige Zeit bleiben möchte. Anstelle eines Autos kann man auch die australischen Bus-, Bahn- oder Flugverbindungen nutzen, mit denen man aber nicht ganz so flexibel ist.
Weitere wichtige Punkte sind eine Auslandskrankenversicherung, um die man sich bereits zu Hause kümmern sollte, sowie eventuell die Eröffnung eines eigenen Bankkontos, für das man lediglich zwei gültige Ausweisdokumente vorlegen und eine australische Postadresse angeben muss.