Die Bedrohungen im Bereich der IT werden immer stärker. Inzwischen ist schon jedes zweite Unternehmen in Deutschland Opfer einer Cyberattacke geworden. Aber auch zahlreiche private Anwender leiden unter den Attacken. Bei den Angriffen auf Unternehmen geht es zumeist um Erpressung. Die Täter senden einen Trojaner, der das gesamte Dateisystem verschlüsselt. Erst gegen die Zahlung einer hohen Geldsumme werden die Daten wieder freigegeben.
Eine weitere Bedrohung stellt die Spionage dar. Konkurrierende Unternehmen oder Täter aus dem Ausland versuchen, an interne Entwicklungsergebnisse zu gelangen. Dadurch entstehen ebenfalls hohe finanzielle Schäden. Unternehmen, die bereits angegriffen wurden, bekommen zudem ein Imageproblem. Deshalb ist es sehr wichtig, dass sich im Bereich der IT-Sicherheit etwas tut. Da in dieser Branche Fachkräfte fehlen, bieten verschiedene Universitäten Studiengänge zur IT-Sicherheit an.
Studiengänge zur IT-Sicherheit
Es gibt unterschiedliche Studiengänge. An einigen Universitäten ähneln sie eher einem Ingenieurstudium. In anderen werden betriebswirtschaftliche Themen in ein solches Studium mit einbezogen. Trotzdem bleibt der Schwerpunkt stets auf der Sicherheit im IT-Bereich. Diese ist für Unternehmen von elementarer Bedeutung. Als dritte Alternative werden klassische Studiengänge in der Informatik mit Schwerpunkt IT-Sicherheit angeboten. Wer in diesem Bereich tätig werden möchte, hat daher zahlreiche Möglichkeiten. Es hängt jedoch auch immer ein wenig von der jeweiligen Universität ab.
Umfangreiches Wissen wird vermittelt
Während des Studiums zur IT-Sicherheit werden umfangreiche Kenntnisse vermittelt. Zu Beginn stehen zumeist Grundkenntnisse in der Informatik auf den Lehrplan. IT-Fachkräfte müssen natürlich wissen, wie die Datenverarbeitung funktioniert. Dabei werden auch die einzelnen Betriebssysteme näher analysiert. Es werden aber auch einfache Möglichkeiten zur Erhöhung der Datensicherheit vermittelt. Dazu gehört unter anderem, wie ein VPN für Firefox eingerichtet wird. Zudem spielen Datenbanken eine wichtige Rolle. Da es bei der IT-Sicherheit auch um Verschlüsselungstechnologien geht, spielt die Mathematik eine wichtige Rolle. Dabei geht es in erster Linie um Verschlüsselungsalgorithmen und Sicherheitsfunktionen, die sich ebenfalls mit mathematischen Formeln erstellen lassen.
Wer ein Studium im Bereich der IT-Sicherheit in Kombination mit einem BWL-Studium absolviert, bekommt auch noch umfangreiche Kenntnisse im E-Business sowie im Risikomanagement. Am Abschluss steht ein Bachelor. Möchten die Studierenden später in einer Führungsposition arbeiten, können sie auch einen Master absolvieren.
Welche Voraussetzungen sollten Interessenten mitbringen?
Auf jeden Fall sollte es den Interessenten Spaß bereiten, längere Zeit am Computer zu arbeiten. Grundkenntnisse in der Programmierung sind hilfreich, aber nicht unbedingt erforderlich. Sie werden ohnehin nochmals zu Beginn des Studiums vermittelt. Die wichtigste Voraussetzung sind sehr gute Kenntnisse im Bereich der Mathematik. Zumindest sollte ein großes Interesse in dieser Richtung vorhanden sein. In der Programmierung oder auch im gesamten IT-Bereich hat sich Englisch als Sprache durchgesetzt. Die meisten Lehrbücher sind nur in Englisch verfügbar. Deshalb sollten Studierende schon gute Kenntnisse in dieser Sprache mitbringen.
Im Ausland IT-Sicherheit studieren
Da ein Studium im IT-Bereich ohnehin gute englische Sprachkenntnisse voraussetzt, bietet sich ein Auslandsstudium förmlich an. Zumindest ein Semester sollte in einem anderen Land absolviert werden. Dadurch entstehen viele Vorteile:
- Sprachkenntnisse werden vertieft
- Anderer Blickwinkel auf Probleme
- Förderung der Selbstständigkeit
- Höhere Flexibilität und Durchsetzungskraft
Für eine spätere Bewerbung ist es vorteilhaft, wenn die Studierenden nachweisen können, dass sie eine Zeit lang in einem anderen Land studiert haben. Insbesondere dann, wenn es später um Führungspositionen geht, macht sich ein Auslandssemester gut. Vorteilhaft ist es, dass die meisten Studierenden einen Anspruch auf Auslands BAföG haben. Dadurch ist auch die Finanzierung eines solchen Studiums gewährleistet.
Gute berufliche Aussichten
Jeder, der ein Studium im Bereich der IT-Sicherheit absolviert hat, braucht sich keine Gedanken, um einen Arbeitsplatz zu machen. Da derartige Fachkräfte händeringend gesucht werden, kontaktieren potenzielle Arbeitgeber die Studierenden meistens schon, bevor sie mit ihrem Studium fertig sind. Zu den wichtigsten Arbeitgebern gehören:
- Unternehmen aller Art
- Ämter und Behörden
- Geheimdienste
- Polizei
- Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnologie
Aus diesem Grund können sich die Fachkräfte in der IT-Sicherheit in der Regel ihren Arbeitsplatz aussuchen.
Vielfältige Aufgaben müssen erledigt werden
Da die IT-Sicherheit ein sehr umfangreiches Fachgebiet ist, finden zumeist Spezialisierungen auf bestimmte Bereiche statt. Deshalb werden in den IT-Abteilungen der Unternehmen und Behörden meistens auch mehrere Fachkräfte dieser Art angestellt. Es kann daher sein, dass eine Person lediglich für die Datensicherung verantwortlich ist, während ein Kollege Angriffe abwehren und zurückverfolgen muss. Einige IT-Sicherheitsexperten haben sich darauf spezialisiert, Schwachstellen in der IT aufzudecken und zu beseitigen. Zudem führen die Fachkräfte in diesem Bereich mitunter Mitarbeiterschulungen durch. Jeder einzelne Angestellte kann einen Teil für mehr Sicherheit in der IT beitragen. In kleineren Betrieben muss sich der IT-Sicherheitsexperte mitunter um alle diese Dinge selbst kümmern, weil die IT-Abteilungen dort nicht so groß sind.
Zusammenfassung
Es gibt verschiedene Möglichkeiten, ein Studium im Bereich der IT-Sicherheit zu absolvieren. An zahlreichen Universitäten und Hochschulen werden entsprechende Studiengänge angeboten. Diese können auch in Kombination mit Elektrotechnik oder BWL belegt werden. Zudem ist es empfehlenswert, zumindest ein Semester im Ausland zu belegen. Nach dem erfolgreichen Abschluss des Studiums stehen den IT-Sicherheitsfachkräften zahlreiche berufliche Möglichkeiten offen. Da die Nachfrage nach Fachkräften in dieser Branche groß ist, können sich Studienabsolventen ihren Arbeitsplatz aussuchen.
