Mode und Musik, Fish’n‘Chips, Monty Python und die Queen. Alles „very british“. Doch das sind wohl nicht die einzigen Gründe für ein Studium in Großbritannien. Laut Statistischem Bundesamt tauschten rund 3.000 Jung-Akademiker das Ufer des Ärmelkanals, um dort BWL oder VWL zu studieren.
Denn, ebenfalls typisch für England: Das BWL-Studium in Großbritannien dauert (ebenso wie in den meisten anderen Fächern) nur drei Semester bis zum Bachelor beziehungsweise zwei bis zum Mater-Examen. Damit sichern sich angehende Wirtschaftskoryphäen aus England einen wertvollen zeitlichen Vorsprung gegenüber vielen Kommilitonen auf dem europäischen Festland. Besonders für BWLer ein wichtiger Faktor. Schließlich erwartet sie nach dem Studium ein potenziell globales Betätigungsfeld. Dementsprechend groß ist die Bewerber-Konkurrenz, wenn es um lukrative Positionen in renommierten Wirtschafts- und Handels-Unternehmen geht.
Damit aber der zeitliche Faktor nicht zu Lasten von Inhalten geht, ist das Studium in Großbritannien straff organisiert. In den Hochschul-Veranstaltungen herrscht prinzipielle Anwesenheitspflicht und der Kontakt zwischen Lehrpersonal und Studentenschaft ist deutlich persönlicher als beispielsweise an deutschen Unis. Kein Wunder: Schließlich sitzen selten mehr als 40 junge Menschen in den Seminar-Räumen. Darüber hinaus sorgt eine Reihe von zusätzlichen Veranstaltungen dafür, dass der Stoff aus den Vorlesungen und Seminaren theoretisch hinterfragt („tutorials“) oder praktisch erfahren („practical studies“) werden kann. Somit wird in Großbritannien jeder Einzelne stärker gefördert, aber auch gefordert. Im täglichen Umgang mit Land und Leuten werden Sie außerdem Ihre Kenntnisse in der Weltwirtschaftssprache Nr.1 entscheidend verbessern. Das macht BWL-Absolventen aus Großbritannien zu gefragten Koryphäen auf dem internationalen Arbeitsmarkt.
Um ein BWL-Studium in Großbritannien aufnehmen zu können, bewerben Sie sich in der Regel beim „Universities and Colleges Admissions Service“ (kurz: UCAS). Da die britischen Hochschulen (mit Ausnahme von Oxford und Cambridge) prinzipiell auf Bewerber-Interviews verzichten, müssen Sie neben dem Abiturzeugnis auch ein Motivationsschreiben bzw. Referenzen einreichen. Das gilt auch für „Undergraduate“-Studiengänge. Darüber hinaus sollten Sie natürlich über hinreichende Englischkenntnisse verfügen. Diese sind ggf. mit einem Zertifikat nach IELTS nachzuweisen. Ob die gewünschte Hochschule auch den (amerikanischen) TOEFL-Test akzeptiert, sollte im Einzelfall geklärt werden.