Fast 13.000 Nachwuchs-Akademiker aus Deutschland hatten im Jahr 2009 den Ärmelkanal überquert, um ein Studium auf der britischen Insel zu absolvieren. Das vermeldete das Statistische Bundesamt in seiner Erhebung von 2010. Allein 2900 von ihnen studierten in England BWL.
Die Gründe dafür sind offensichtlich: Als Mutterland des Bachelor-/Mastersystems kann England auf eine akademische Bildungstradition zurückblicken, die zum Teil bis ins Hochmittelalter zurückgeht. Doch alles andere als „mittelalterlich“ geht es an den rund 170 weiterführenden Bildungseinrichtungen in England zu: Neben den renommierten Colleges von Cambridge gehört die englische Wirtschafts-Hochschulen zu den begehrtesten der Welt. So bewarben sich im Jahr 2007 über 60.000 international Studierende allein an den Hochschulen der Finanzmetropole London (Quelle: DIE ZEIT Online, gelesen: 11.August 2011).
Dadurch, dass die Vorlesungen („lectures“) und Seminare im Allgemeinen eher überschaubar belegt sind, entsteht ein direkter Kontakt zum Lehrpersonal. Kurse und Seminare mit mehr als 50 Teilnehmern dürften in England zu den Ausnahmeerscheinungen gehören. Und wer auf dem Campus vom Dozenten mit Namen gegrüßt wird, fehlt in der Regel seltener in den Seminaren.
Darüber hinaus werden in vielen Fächern Tutorien („tutorials“) angeboten, um in kleiner Runde theoretische Fragestellungen des Studiums zu erläutern. Ganz pragmatisch hingegen wird es im Rahmen der „practical studies“. Dabei handelt es sich –je nach Studiengang- um Experimente und Versuchsanordnungen, aber auch um Simulationen, in denen die Studierenden an wirtschaftliche Fallstudien umsetzen.
Das Studium in England ist straff organisiert: Im Schnitt drei Jahr benötigt der Wirtschafts-Nachwuchs bis zum Bachelor-Examen bzw. ein bis zwei bis zum Master. Dadurch sichern Sie gegenüber Ihren Kommilitonen in Deutschland in der Regel gegebenenfalls wertvollen zeitlichen Vorsprung.