Nachdem 1999 in Bologna die Studienreform angestoßen wurde, hat sich nicht nur bei den traditionellen Hochschulen eine Menge getan, auch die Fernakademien haben Ihre Studiengänge auf das Bachelor-/Master-System umgestellt. So können zum ersten Mal Berufstätige von den Vorteilen eines Fernstudiums profitieren und einen qualifizierten, zeitgemäßen Abschluss erwerben.
Fernstudium: Bologna-Prämissen Realität
Zu den Maximen des Bologna-Vorhaben zählt unter anderem, die Mobilität der Studenten und das das Konzept Lebenslanges Lernen zu fördern. Außerdem soll während des Studiums weniger die Lehre als mehr der Lernende im Fokus stehen.
Umgesetzt wird dies unter anderem dadurch, dass die Bachelor und Master in spe die Möglichkeit bekommen sollen, international an universitären Bildungsangeboten teilzuhaben. Auch soll es ihnen ermöglicht werden, Leistungen, die sie im Rahmen eines ersten akademischen Abschlusses erworben haben, für ein Master-Studium anrechnen lassen zu können, ebenso wie die nützliche Zeugnisse aus anderen Bildungsbereichen (Sprachen, Fachschulungen etc.). Außerdem wird durch die Modul- und Credits-Struktur der Bologna-Studiengänge erstmals auch die Arbeitsleistung (also auch die Vor- und Nachbereitung von Veranstaltung) in die Bewertung mit einbezogen.
- Lebenslanges Lernen
Im Weiterbildungs-Sektor sind diese Prämissen schon lange Realität. Schließlich ist der Leitgedanke, Erwachsenen auf dem zweiten Bildungsweg eine Chance zur Fortbildung zu geben, überhaupt der Stein gewesen, der das Fernschulwesen ins Rollen brachte. So bieten sich natürlich Fernstudiengänge für diejenigen an, die zum Beispiel nach Abitur und Berufstätigkeit ihr Fachwissen einbringen möchten, um sich für höher dotierte Stellen zu qualifizieren.
- Mobilität
Damit einher geht die Möglichkeit, zu lernen, wo Sie möchten. Im Café, auf dem Balkon ebenso wie am Strand im Urlaub. Kam anfangs noch das Studienmaterial ausschließlich in Schriftform (“Lehrbriefen”) zum Studierenden nach Hause, hat sich dank Internet und moderner Computer-Programme auch der Grad der persönlichen Mobilität erhöht. Und so findet ein Großteil des Fernstudiums abseits des Campus statt, denn Sie lernen mit besonders aufbereiteten Unterlagen und multimedialen Inhalten.
Vorlesung per Live-Stream, Professoren-Sprechstunde per Chat, und das Tutorium trifft sich im Online-Forum. Auch die Kontrolle der erbrachten Leistungen findet durch die Korrektur eingesandter Aufgaben oder Prüfungen statt. Zu Präsenzveranstaltungen müssen Sie -wenn überhaupt- nur gelegentlich erscheinen. Die entsprechenden Anlässe variieren je nach Studiengang, seien es Versuchsreihen im Labor, wirtschaftswissenschaftliche Projektarbeiten und natürlich Examens- und Klausurentermine.
- Fokus auf Studenten
Auf der anderen Seite bedeutet “Flexibilität” auch die Notwendigkeit zur Eigenmotivation. Gerade für diejenigen eine Herausforderung, die das schulische System von Frontalunterricht, Anwesenheitspflicht und regelmäßiger Leistungskontrolle verinnerlicht haben. Wo der körperlich anwesende Lehrkörper fehlt, ist der Lernende mehr gefordert denn je. Wenn Sie sich dieser Herausforderung gewachsen fühlen, bekommen Sie während eines Fernstudiums nicht nur die Möglichkeit, Bachelor-Bestrebungen und private Interessen bei geschicktem Zeitmanagement miteinander in Einklang zu bringen.
Sie können das Fernstudium neben Ihrem regulären Beruf betreiben – und hätten dadurch auch keinen Verdienstausfall zu befürchten.
Bachelor-Examen an Fernakademien
Die einzige staatliche und ausschließlich als Fernuniversität lehrende Institution in Deutschland ist die Fernuniversität in Hagen. Das dortige Institut für WirtschaftsWissenschaften (IWW) widmet sich vor allem betriebswirtschaftlichen Studiengängen. Zudem gibt es zahlreiche private Anbieter wie beispielsweise die Europäische Fernhochschule Hamburg (Euro-FH) oder die AKAD Privat-Hochschulen, die neben Bachelor-Examen in BWL und Wirtschaftsrecht (Bachelor Of Laws, LLB) auch z.B. qualifizierende Zertifikate und Fortbildungen (Sprachen, Coaching, EDV etc.) anbieten.
Andere Fernkakademien, wie die Wilhelm-Büchner-Hochschule (WBH) in Pfungstadt haben sich bei Ihrem Angebot auf Techniker-Lehrgänge spezialisiert (Informatik, Mechatronik, Maschinenbau, Elektrotechnik, Wirtschaft und Technologie-Management). Auch hier können Sie einen staatlich anerkannten Abschluss erlangen, beispielsweise als Bachelor of Engineering oder Master of Science.
Als Bachelor-Student ins Ausland
Nach anfänglicher Skepsis auf Arbeitgeberseite wächst die Akzeptanz der 1999 beschlossenen Studiengänge zusehends. Dabei hat eine Studie des Instituts der deutschen Wirtschaft schon 2006 belegt, dass Auslandsaufenthalte nach wie vor gern gesehen sind, nicht nur bei international agierenden Firmen. Auch wirkt sich die mit einem Auslandssemester häufig verbundene Verlängerung der Studienzeit nicht negativ auf die Einstellungschancen bei den Unternehmen aus.
Auslands-Semester mit Vorteilen
Und für Sie als Studenten liegen die Vorteile eines Auslandssemesters oder -praktikums klar auf der Hand: Sie lernen ein neues Land und seine Studien-/ Arbeitskultur lernen, können jetzt schon für ihre späteren Lebenslauf eventuell wichtige internationale Kontakte knüpfen, außerdem vertiefen Sie natürlich Ihre Fremdsprachenkenntnisse.
Sind Sie bereit?
Natürlich sollte dabei auch klar sein: Wer sich auf das Abenteuer Ausland einlassen will, sollte es gründlich vorbereiten. Darum möchten wir Ihnen mit ein paar nützlichen Hinweisen zu den Umständen und Kosten Ihres Auslandsaufenthalts dabei behilflich sein.
Grunsätzlich gilt natürlich: Je früher sie zu planen beginnen, desto besser. Halten Sie sich aber mindestens an die Faustregel: Dauer des Aufenthalts gleich Planungzeit. Berechnen Sie also für ein Semester jenseits Ihrer Heimat-Hochschule ein weiteres zur Organisation ein.
Akademisches Auslandsamt
Informieren Sie sich zunächst beim Akademischen Auslandsamt oder dem International Office Ihrer Hochschule (zum Thema “Auslandssemester” im Allgemeinen und im Land Ihrer Wahl im Besonderen). Hier werden Sie unter anderem beraten, wenn es um internationale Kooperationen Ihrer Hochschule geht.
Bestehende Netzwerke können Ihren Aufenthalt erheblich vereinfachen. Nicht nur, weil dadurch dem Auslandsamt häufig Erfahrungsberichte vorliegen, ebenso wie Übersetzungshilfen oder Musterbewerbungen. Dabei hinaus besteht auch die Gelegenheit, an Ort und Stelle Fragen zu klären wie:
- In welcher Sprache wird unterrichtet?
- Gibt es Möglichkeit, die Sprache vor Ort oder im Inland zu erlernen?
- Welche Kurse können Sie an der Auslands-Hochschule belegen?
- Können Sie sie für Ihr Studium anrechnen lassen?
- Gibt es Zulassungsbeschränkungen für bestimmte Fächer/ Kurse?
- Welche Kosten kommen auf Sie zu: Reise, Lebenshaltung, etc.?
- Ist es möglich, ein Stipendium oder Auslands-BAföG zu beantragen?
- Welche Versicherungen benötigen Sie während dieser Zeit?
- Dürfen sie einen Nebenjob im Ausland ausüben?
- Wo und wie werden Sie im Ausland wohnen?
- Vermieten Sie Ihr Zimmer / Ihre Wohnung während dieser Zeit unter?
- Können Sie Mobiliar und Einrichtung unterstellen?
- Brauchen Sie ein ein Visum oder ähnliches?
- Gibt es einen Ansprechpartner an der Zel-Hochschule?